Mit seinem bildungspolitischen Informationsprojekt hat der rheinland-pfälzische Landtag in dieser Woche drei Tage lang Station an der Berufsbildenden Schule (BBS) Heinrich-Haus in Neuwied gemacht. Landtagsvizepräsident Matthias Lammert war an einem Tag zu Gast und diskutierte mit den Schülerinnen und Schülern.
„Ziel dieses speziellen Schulprojektes ist es, das Interesse junger Menschen im berufsbildenden Bereich an Politik und Demokratie zu fördern, ihnen grundlegendes Wissen über die Funktions- und Arbeitsweise des Landtags Rheinland-Pfalz zu vermitteln, für Demokratie zu begeistern und Partizipations- und Engagementmöglichkeiten aufzuzeigen“, sagte Matthias Lammert. Und dies vor allem für eine bisher noch in der politischen Bildungsarbeit unterrepräsentierten Zielgruppe: den Schülerinnen und Schülern von Berufsschulen. Immerhin stellten die berufsbildenden Schulen auch die größte weiterführende Schulart in Deutschland und in Rheinland-Pfalz dar. Studien zeigten, dass Lernende an berufsbildenden Schulen im Vergleich zu Lernenden an Gymnasien die Demokratie kritischer sähen, sich von der Politik weniger vertreten fühlten und sich weniger als politisch wirksam erlebten. „Dem wollen wir mit unserem Programm entgegenwirken“, so Matthias Lammert. Er freue sich sehr, dass das Projekt auch vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium unterstützt werde.
Inklusives Projekt
Bei der BBS Heinrich Haus Neuwied handelt es sich um eine private BBS für Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen. Die 434 Schülerinnen und Schüler werden in kleinen Klassen mit durchschnittlich acht Schülerinnen und Schülern in einer behindertengerechten Umgebung unterrichtet. Die Expertise der Schule liegt bei Menschen mit Lernbehinderung, Hörschädigung, Autismus-Spektrum-Störungen sowie Menschen mit psychischen Erkrankungen. Alle Abschlüsse sind staatlich anerkannt. „Wir haben unser BBS-Projekt insbesondere auch inklusiv gestaltet, um auch Schülerinnen und Schülern mit einem besonderen Förderbedarf den Zugang zu politischen Bildungsinhalten zu ermöglichen“, betonte Matthias Lammert.
Konzept: Infostand, Graffiti und Workshops
Das Konzept des BBS-Projektes besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten. Zum einen können sich die Schülerinnen und Schüler an einem modernen Informationsstand über die Arbeits- und Funktionsweise des Landtags informieren. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, an einem Kunst- und Dialogprojekt teilzunehmen, das der Landtag gemeinsam mit einem Graffitikünstler entwickelt hat. Hierbei dürfen die jungen Menschen zu Spraydosen greifen und unter Anleitung ihre politischen Botschaften visualisieren. Die Kunstwerke dienen später als Anknüpfungspunkt, um mit dem Landtagspräsidenten oder seinen Vizes ins Gespräch zu kommen. Abgerundet wird das Programm schließlich durch interaktive Workshops, die interessierte Schulklassen während des Aktionszeitraumes buchen können, um sich intensiver mit dem Landtag und der Landespolitik auseinanderzusetzen. Die Workshops sind beispielsweise überschrieben mit Titeln wie „Stammtischparolen – die lasse ich nicht einfach stehen“, „Landespolitik – aber EINFACH“, „Die EU und DU“ oder „Dampf ablassen“, in dessen Rahmen die Schülerinnen und Schüler Rückmeldung geben, wo ihnen der Schuh drückt oder was sie in der Politik aufregt und sie gerne anders machen würden.
Weitere Informationen und Kontakt für das Projekt:
Nicole Lieder
Abteilung Kommunikation
Landtag Rheinland-Pfalz
Telefon: 06131/208-2516
Bilder: Mit seinem bildungspolitischen Informationsprojekt hat der rheinland-pfälzische Landtag in dieser Woche drei Tage lang Station an der Berufsbildenden Schule (BBS) Heinrich-Haus in Neuwied gemacht. Landtagsvizepräsident Matthias Lammert war an einem Tag zu Gast und diskutierte mit den Schülerinnen und Schülern.