Konzert „Jacobus“ in der Hospitalkapelle entführt ins 12. Jahrhundert

Lahnstein. Am 2. Advent entführen ferne Klänge in der Hospitalkapelle St. Jakobus in die Welt der Pilger. Das Ensemble „Per-Sonat“ aus Augsburg lässt Musik aus der Zeit, wie sie die Pilger im 12. Jahrhundert am Ende ihrer Reise in der Kathedrale von Santiago de Compostela erlebt haben, erklingen.

Die bekannteste Quelle über die Wallfahrten zu Ehren des Heiligen Jakobus ist der Codex Calixtinus aus dem 12. Jahrhundert. Er besteht aus fünf Büchern und enthält im ersten Buch die Gesänge der Jakobusliturgie. Vor tausenden von Pilgern erklangen sie während der Messe in der Kathedrale von Santiago de Compostela. Und auch andernorts im Stundengebet der Klöster wurden sie gesungen. Das 5. Buch enthält sogar einen Reiseführer für die Wallfahrer auf dem französischen Camino de Santiago Frances.

Zur Begleitung der Stimmen erklingen Instrumente der späten karolingischen Zeit. Mit der Einführung des Streichbogens gegen Ende des 10. Jahrhunderts tritt die Fidel in ihren unterschiedlichsten Größen und Formen in Erscheinung und fungiert besonders ab dem 12. Jahrhundert als beliebtes Begleitinstrument. Für die Instrumentalisten ist es in der alten Musik bis heute üblich, die Begleitung des Gesangs zu improvisieren. Das Publikum wird beim Hören Teil dieses Geschehens und nimmt Feinheiten und Unterschiede von schriftlosen und verschriftlichten Traditionen wahr.

Das Konzert findet am Sonntag, 4. Dezember ab 16 Uhr in der Hospitalkapelle St. Jakobus in Lahnstein statt. Der Eintritt ist frei. Eine Reservierung über Herrn Rangulf Zschenderlein per Link https://www.alte-musik-am-mittelrhein.de/kontakt2/16-kontakt/9-rangulf-zschenderlein.html ist erforderlich.