Baubeginn für die kreiseigene Grünschnittaufbereitungsanlage in
Linkenbach – Zukunftsprojekt ökologischer Abfallwirtschaft
Kreis Neuwied. Auch im sinnvollen Miteinander von Ökonomie und Ökologie geht der
Landkreis Neuwied mit der Zeit: Mit dem symbolischen Spatenstich hat Landrat Achim
Hallerbach jetzt gemeinsam mit den Vorständen der Abfallwirtschaft AöR Jörg Schwarz und
Andreas Saal den Weg für den Bau der kreiseigenen Grünschnittaufbereitungsanlage (GAB)
auf der Deponie Linkenbach freigemacht. Vor Ort waren ebenfalls Puderbachs
Verbandsbürgermeister Volker Mendel und der 1. Beigeordnete der Verbandsgemeinde
Rengsdorf-Waldbreitbach, Pierre Fischer, sowie kommunale Spitzen der Anrainergemeinden
und Mitarbeiter der bauausführenden Firmen.
Die bekannte Wendung „Aus alt mach neu“ transportiert die moderne Abfallwirtschaft in
zeitgemäßes Recycling. „Für die neueste Umsetzung unseres klimafreundlichen Anspruchs
haben wir Hand angelegt, um auf rund 14.000 Quadratmetern bebauter Fläche ein
umweltgerechtes Zukunftsprojekt unserer ökologischen Abfallwirtschaft zur
Wiederverwertung entsorgten Materials entstehen zu lassen“, fasst Landrat Achim
Hallerbach die Maßnahme zusammen, mit der der Landkreis Neuwied einen weiteren
Meilenstein für die Umwelt platziert.
Bei dem neuen Projekt geht es darum, Grünabfälle ausschließlich aus den Haushaltungen
der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises aufzubereiten und einer erneuten Nutzung
zuzuführen.
Die Anlage ist gemäß Planungsgrundlage auf eine Nutzung von rund 10.000 Tonnen
Grünschnitt pro Jahr mit Erweiterungs-Potenzial auf 15.000 Tonnen ausgelegt. Der
Grünschnitt selbst gelangt entweder über die Scheckkarten-Sammlung, bei der die
Abfallwirtschaft das Gut von zu Hause abholt oder über Privatanlieferungen an die drei
Wertstoffhöfe sowie über die 42 Astsammelplätze des Landkreises, bevor es von dort aus
nach Linkenbach verfrachtet wird.
18. AUGUST 2025Kreisverwaltung Neuwied | Wilhelm-Leuschner-Str. 9 | 56564 Neuwied
„Der Bau unserer eigenen Grünschnittaufbereitungsanlage ist ein Stück weit mehr
Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen und bildet ein wesentliches Element der weiteren
Kommunalisierung. Wir nehmen die klimagerechte Zukunft sozusagen selbst in die Hand“,
betont Landrat Achim Hallerbach.
Zu diesem Zweck haben sich der Landkreis und die Abfallwirtschaft drei erklärte Ziele
gesetzt. Zunächst haben die Verantwortlichen den Bau und den Betrieb der
Behandlungsanlage mit dazugehöriger Logistik zum Abräumen der Astsammelplätze ins
Auge gefasst. Dann soll die hochwertige energetische Verwertung von
Hackholzschnitzeln aus Grünabfällen mit der Einbindung regionaler Abnehmer zur
Steigerung der Wertschöpfung im Landkreis erfolgen. In einem weiteren Schritt geht es um
die hochwertige stoffliche Verwertung durch die Herstellung von Grünabfallkomposten sowie
Erdensubstrate für die regionale Verwertung.
Mit Blick auf die Belange des Umweltschutzes kommt es dabei zum erfreulichen Effekt einer
schon deutlichen Einsparung von Treibhausgas-Emissionen. „Bei der Eingabe von 10.000
Tonnen pro Jahr an Grüngut entsteht ein Output von rund 4.500 Tonnen Hackschnitzel und
circa 2.500 Tonnen Kompost. Die Einsparung von Treibhausgasen liegt bei rund 3.300
Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr“, rechnet Abfallwirtschaft-Vorstand Andreas Saal vor.
Nimmt man darüber hinaus eine mögliche und bereits einkalkulierte Erweiterung in den
Fokus, entsteht bei der Nutzung von 15.000 Tonnen Grüngut ein Output von rund 6.500
Tonnen Hackschnitzel und circa 3.500 Tonnen Kompost. Hier liegt die Einsparung von
Treibhausgasen bei rund 5.000 Tonnen CO2-Äquvalenten pro Jahr.
Dieses Einsparpotential ist bei einer Form der Grünschnitt-Verwertung nochmals am
stärksten ausgeprägt, wie Abfallwirtschaft-Vorstand Jörg Schwarz unterstreicht: „Den
größten Teil der Einsparung macht die Wärmenutzung über Hackholzschnitzel aus, nämlich
zwischen 80 Prozent und 85 Prozent. Die Ausbringung an Hackholzschnitzeln kommt dann
DIN-konform unter anderem kommunalen Liegenschaften, Energiegesellschaften oder
regional ansässigen Unternehmen zugute.“
Auf den RAL-gütegesicherten Grünabfallkompost dürfen sich wiederum regionale
Erdenwerke, Landwirtschaft, Weinbau, Gartencenter und nicht zuletzt die Bürgerinnen und
Bürger freuen.
Die Fertigstellung der Grünschnittaufbereitungsanlage soll in der ersten Hälfte 2026 erfolgen,
in der zweiten Hälfte 2026 ist dann Produktionsbeginn.
Was die Herstellungskosten betrifft, so ist insgesamt eine Summe von circa 6,5 Millionen
Euro brutto veranschlagt.Kreisverwaltung Neuwied | Wilhelm-Leuschner-Str. 9 | 56564 Neuwied
Eine Investition, die sich im Hinblick auf Umweltfreundlichkeit und Effizienz lohnt: „Wir
nehmen die Klimagerechtigkeit zukunftsweisend immer weiter selbst in die Hand und
schaffen aktuell bei der Abfallwirtschaft den Spagat zwischen Ökologie und Ökonomie mit
hochwertigen Produkten und effizienten Verfahrensabläufen“, bringt es Landrat Achim
Hallerbach auf den Punkt.





