Ein großer Schritt für die Digitalisierung der Koblenzer ÖPNV-Infrastruktur: Auf dem Zentralplatz hat die koveb flächendeckend moderne DFI-Anzeiger installiert und erfolgreich in Betrieb genommen. Die digitalen Displays an den Fahrsteigen versorgen Fahrgäste mit Echtzeitdaten und aktuellen Verkehrsinformationen. Besonderheit am Standort Zentralplatz sind zusätzliche große Übersichts-Anzeiger, die Umsteigemöglichkeiten und Anschlusszeiten aller Linien zeigen. Damit wird das Busfahren künftig einfacher und übersichtlicher. Am Zentralplatz verzeichnet die koveb Einsteigerzahlen von über 1,4 Millionen Menschen im Jahr.[1]
„Die Digitalisierung ist im Koblenzer Busverkehr an vielen Stellen sichtbar“, freut sich Oberbürgermeister David Langner. „Das ist ein großes Plus beim Service für die Bürgerinnen und Bürger.“
„Als Klimaschutz- und Mobilitätsministerium unterstützen wir den DFI-Ausbau im Koblenzer Stadtgebiet und haben die Bundesförderung mit mehr als einer halben Million Euro aufgestockt. DFI-Anzeiger erhöhen durch ihre Informationen in Echtzeit die Planbarkeit für ÖPNV-Reisende und tragen so zu einer höheren Attraktivität des Nahverkehrssystems bei. Durch die integrierte Sprachausgabe wird sichergestellt, dass auch Blinde und Sehbehinderte wichtige Informationen erhalten – ein zentraler Baustein im Blick auf die Barrierefreiheit im ÖPNV“, betont Klimaschutz- und Mobilitätsministerin Katrin Eder.
Am Zentralplatz wurde vorausschauend geplant: Schon beim Umbau des Platzes vor über 10 Jahren hat man eine spätere Ausrüstung mit digitalen Anzeigern berücksichtigt. „So konnten jetzt ohne zusätzliche Tiefbaumaßnahmen bereits installierte Leerrohrsysteme für Kabel und die Fundamente der bisherigen Haltestellenmasten für die neuen DFI-Anzeiger genutzt werden“, erläutert Bernd Reeb, Prokurist der koveb und zuständig für die Bereiche Betrieb, Planung und Infrastruktur.
Eine besondere Herausforderung am Zentralplatz war das Setzen der DFI-Masten: Durch die Verlegung des Platzes mit besonders dickem, LKW-geeignetem Pflaster, mussten die Aussparungen für die Masten in einem Spezialverfahren per Abrasivschnitt durch Wasserstrahler zentimetergenau erfolgen.
Nach dem Hauptbahnhof ist der Zentralplatz das zweite DFI-Großprojekt – aber nicht das einzige. „Insgesamt werden mit Projektende rund 120 Anzeiger an 60 Haltestellen in Betrieb sein“, erläutert Fachbereichsleiter Samet Ünal. „Dabei berücksichtigen wir natürlich auch die Verteilung in den Stadtteilen, soweit es die Infrastruktur durch den Energieversorger hergibt.“
So steht in Kürze der DFI-Ausbau an den Haltestellen „Marienhof“ (Rauental), „Hüttenstück“ (Neuendorf), „Bf. Stadtmitte/Löhr-Center“ (City) oder „Kriegerdenkmal“ (Rübenach) an. Mittlerweile gehören die digitalen Screens zum Koblenzer Stadtbild – von A wie Altengraben bis Z wie Zentralplatz.
Kurz erklärt: DFI
Die Abkürzung DFI steht für dynamische Fahrgastinformation – dynamisch deshalb, weil die Anzeiger im Unterschied zum klassischen Fahrplan größtmögliche Aktualität bieten. Die angezeigten Fahrtzeiten werden direkt aus den Bussen übertragen. So lässt sich auf die Minute genau ablesen, welche Linie wann fährt, ob der Bus Verspätung hat, wann die nächste Verbindung kommt. Auch kurzfristige Verkehrsereignisse, z.B. der Ausfall einer Verbindung, können auf dem DFI-Anzeiger abgebildet werden. Das erhöht die Informationsqualität enorm.
Angezeigt werden nicht nur die Daten der koveb, sondern auch die Abfahrtszeiten anderer Verkehrsunternehmen, die über die Datendrehscheibe der Verkehrsverbünde VRM/VRS bereitgestellt werden.
Am Mast der DFI-Anzeiger befindet sich ein sogenannter „TTS-Taster“ („Text to Speech“). Auf Knopfdruck können sich sehbeeinträchtigte Fahrgäste die im Anzeiger enthaltenen Informationen ansagen lassen – ein weiterer wichtiger Baustein im Zuge des barrierefreien Haltestellenausbaus durch die koveb, der im Stadtbild zunehmend sichtbar wird.
Wichtige Hinweise und aktuelle Warnmeldungen können auf den Displays als Textlaufband eingeblendet werden, um eine rasche Kommunikation außerplanmäßiger Vorkommnisse sicherzustellen.
DFI in Koblenz – Zahlen und Fakten:
Ausbau 2022-2024
60 Haltestellen, 120 Anzeiger
System: EEO Oltmann, Berlin
Daten: IVU.realtime und Datendrehscheibe VRM/VRS
Förderung:
Bundesministerium für Digitales und Verkehr: 1,29 Mio. Euro
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität RLP: 584.115 Euro
Zentralplatz:
11 sogen. DFI-Fahnen; diese kombinieren (anders als die übrigen DFI-Anzeiger in der Stadt) die Funktion eines Haltestellenschilds mit der Echtzeit-Digitalmatrix und haben daher eine andere Optik
3 große Übersichtsanzeiger mit jeweils 12 Zeilen
[1] Einsteiger Zentralplatz (nur koveb-Linien) im Jahr 2023
Pressebild 01 (v.l.n.r.): Oberbürgermeister David Langner, Marcel Müller (koveb Infrastruktur), Bernd Reeb (koveb Betriebsleitung)
Pressebild 02: DFI Übersichtsanzeiger am Zentralplatz