Ambulante Jugendhilfe des Caritasverbandes Koblenz hilft in Krisensituationen – Pandemie verstärkte den Beratungsbedarf

Die aktuelle Zeit ist von Unsicherheit und Herausforderungen geprägt, die insbesondere für junge Menschen sehr belastend sein können. Die Ambulante Jugendhilfe des Caritasverbandes Koblenz umfasst ein differenziertes Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien. Pädagogische Fachkräfte beraten und begleiten in den Bereichen Straffälligenhilfe, Erzieherische Hilfen, Schulsozialarbeit sowie Integration in den Arbeitsmarkt.

Haus des Jugendrechts ist eine Erfolgsgeschichte

Im vergangenen Jahr unterstützte der Caritas-Fachdienst 135 Einzelpersonen bzw. Familien im Rahmen der Straffälligenhilfe und Erzieherischen Hilfen. Erfolgsgarant für eine individuelle und ganzheitliche Begleitung ist das Koblenzer Haus des Jugendrechts, in dem die Ambulante Jugendhilfe seit 2014 untergebracht ist. Das Haus ist eine Kooperation des Jugendamtes, der Polizei, der Staatsanwaltschaft, der Bundespolizei, des Vereins Bewährungshilfe, der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, des Jobcenters der Stadt Koblenz und des Caritasverbandes. „Durch die enge Zusammenarbeit aller Akteure können wir den Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden in schwierigen sozialen Lagen und/oder einem kriminogenen Umfeld optimale Unterstützung bieten“, berichtet Caritas-Mitarbeiter Thorsten Lemke, Leiter der Ambulanten Jugendhilfe. Während im Bereich der Erziehungsbeistandschaft oder der Sozialpädagogischen Familienhilfe
die Begleitung im familiären bzw. häuslichen Umfeld erfolgt, teilweise bis zu acht Stunden pro Woche über einen mehrmonatigen Zeitraum, werden beispielsweise das Anti-Gewalt-Training oder der Trainingskurs “fünf vor zwölf” als Gruppenangebote durchgeführt.

Pandemie und die Folgen für junge Menschen

„Fehlende Sozialkontakte, Schulprobleme oder Spannungen in der Familie: Die Corona-Pandemie war und ist gerade für junge Menschen eine extreme Belastung“, sagt Diplom-Pädagoge Thorsten Lemke. Das Caritas-Fachkräfteteam erlebt in den Beratungsgesprächen täglich die Auswirkungen auf die jungen Menschen, ihre Eltern und Bezugspersonen.

Insbesondere in der Schulsozialarbeit stieg der Unterstützungsbedarf deutlich. Das Team für die Koblenzer Gymnasien und die St. Franziskus-Schule hat neben den Beratungsbüros in den Schulen auch eine neutrale Anlaufstelle in der Koblenzer Hohenzollernstraße 118. Im vergangenen Schuljahr wurden 374 Schülerinnen und Schüler unterstützt. Hinzu kamen Ferienaktionen und zahlreiche Gruppen- oder Klassenprojekte, u. a. in den Bereichen Prävention und Selbststärkung, sowie 172 Beratungskontakte mit Eltern. „Unser Ziel ist es, Kinder und Erwachsene zu stärken, um die Herausforderungen und Probleme bestmöglich zu meistern“, ergänzt Thorsten Lemke. „Es ist eminent wichtig, den Kindern und Jugendlichen so viel Normalität und Alltag wie möglich zu bieten. Das bezieht sich sowohl auf die Eltern-Kind-Beziehung, als auch die Kontakte zu Freunden, im Vereinsleben oder in anderen Gruppen mit Gleichaltrigen.“