Kurz nachdem das Amt für Schule und Sport in neue, freundlich gestaltete Räumlichkeiten ins Verwaltungsgebäude an der Heddesdorfer Straße umgezogen war, hat es mit Sandra Thannhäuser auch eine neue Leiterin erhalten. Sie möchte Bewährtes weiterführen, aber auch neue Ideen einbringen.

        

„Wer beim Schul- und Sportamt arbeitet, der bleibt nah bei den Menschen und muss ein breites Netzwerk spannen“, ist sich Sandra Thannhäuser sicher. „Das macht die Aufgabe so spannend.“ Spannende Aufgaben hat die 51-Jährige im Laufe ihrer rund 30-jährigen Tätigkeit bei der Stadtverwaltung schon häufiger übernommen. Sie hat hier ihre Ausbildung zur Verwaltungsbeamtin im gehobenen Dienst gemacht und war in verschiedenen Positionen und Funktionen, unter anderem als Gleichstellungsbeauftragte, tätig. In den vergangenen fünf Jahren unterstützte Thannhäuser im damaligen Jugend- und Sozialamt die Leitung.

 

„Das war eine perfekte Vorbereitung für meine jetzige Position als Leiterin von Amt 40“, sagte die gebürtige Oberbieberin, die auch einen Magisterabschluss in Personalentwicklung hat. „Ich habe mir ein großes Netzwerk innerhalb und außerhalb der Verwaltung aufgebaut.“

 

Als verheiratete Mutter zweier erwachsener Kinder besitzt sie „nicht den schlechtesten Blick“ auf aktuelle Entwicklungen im Schul- und Sportbereich. „Diesen Blick verliere ich auch als Amtsleiterin nicht“, sagt Thannhäuser, die auch die Problemfelder beider Bereiche kennt. Eines ihrer Ziele ist es daher „den Kundenservice auszubauen und die Kundenorientierung zu verstärken“. Dabei gelte es zum Beispiel auf die jüngsten Entwicklungen im Sport adäquat zu reagieren

 

„Das Sportverständnis hat sich geändert, dem müssen wir Rechnung tragen“, sagt Thannhäuser, die sich seit der Jugend für Sport begeistert und selbst aktiv ist. „Es gibt einen Trend hin zum individuellen beziehungsweise unorganisierten Sport:  Workouts, unterstützt durch Online-Anleitungen via Internet, das Wiedererstarken der Trimm-Dich-Bewegung oder Outdoor-Trends wie Calisthenics.  Dafür Sorge zu tragen, dass alle Zielgruppen der Gesellschaft adäquate Sportanlagen in Neuwied finden ist für mich ein Ziel, an dem ich mit anderen Ämtern arbeiten möchte.“

 

 

 

Neuwied bezeichnet Thannhäuser als Stadt des Sports; und als eine, die Erfolge vorweisen könne, gleich, ob in Leichtathletik, Volleyball, Eishockey oder Fußball. „Wir wollen den organisierten Sport bei der Realisierung seiner Ziele im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen“, macht sie klar.

 

Ähnlich breit wie im Sport, stellt sich für Thannhäuser die Bandbreite der zwölf Grundschulen dar, für die die Stadtverwaltung zuständig ist: „Jede ist individuell, eine generelle Planung ist nicht möglich. So eröffnet sich ein Kaleidoskop von Herausforderungen aber auch Chancen.“ Das Schulamt sieht sie dabei als ersten Ansprechpartner für Wünsche und Anregungen, es baut dabei auf das gute Netzwerk mit Immobilienmanagement, IT-Amt  und Bauamt. Thannhäuser setzt auf intensive Kommunikation mit den Kollegien, aber auch mit der Elternschaft, die, so ihre Erfahrung,  viele positive Ideen einbringt.  So gab es während der Hochphase Corona-pandemie wöchentliche Konferenzen mit den  Schulleitern. „Diesen guten Draht wollen wir nicht abreißen lassen“, betont Thannhäuser, „und uns zukünftig monatlich treffen. Wir wollen als Schulamt Probleme kanalisieren und den Informationsfluss noch verbessern.“

 

Eines der aktuellen Topthemen ist die Umsetzung des Digital-Pakts, für die eine enge Kooperation zwischen verschiedenen Ämtern notwendig ist. „Das wird eine zentrale Aufgabe des Schulamts bleiben“, ist sich die Amtsleiterin sicher. „Durch den Digi-Pakt haben sich die Standards geändert, und für die entsprechenden Rahmenbedingungen müssen wir sorgen. Das ist eine unserer Pflichtaufgaben.“

 

Eine weitere vom Land auferlegte Pflichtaufgabe ist es, ab 2026 eine Ganztagsbetreuung für alle Kinder im ersten Schuljahr zu gewährleisten. Dafür muss viel auf den Prüfstand: Es gilt Raumbedarfe zu ermitteln, Mittagessen zu organisieren, Betreuungsangebote ausbauen. „Die gesellschaftliche Veränderung macht das erforderlich“, unterstreicht Thannhäuser. „Man muss Angebote, die die Kindertagesstätten vorhalten, auch auf den Schulbereich ausweiten. Sonst stößt man bei den Erziehungsberechtigten auf Unverständnis“.

 

Abschließend weist die Amtsleiterin auf weitere Aufgabenfelder hin. So zählen Stadtarchiv und Stadtbibliothek zum Amt 40 – ebenso wie die Verwaltung von Heimathaus, Bürgerhäusern und Altem Rathaus in Engers. „Hier wollen wir dafür sorgen, dass die Bürger sich auf einladende Häuser freuen können“, führt Thannhäuser aus. „Dies sind beliebte Anlaufstellen, die letztlich wie die Sportplätze der Gemeinschaft gehören. Und die soll sich daran erfreuen.“