Durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie wurden viele Kompetenzen der Schulkinder vernachlässigt. Viele Defizite, die es schon vor dem Lockdown gab, verfestigten sich oder prägten sich aus. Um diese Rückstände aufzuholen, wird nun massiv in Aufholprogramme investiert. Neben dem Aufholbedarf im schulischen Lernbereich sind den Mitarbeitenden des Koblenzer Spielhauses die immensen Schwierigkeiten der Kinder und Jugendlichen in der Bewegungs- und Koordinationsfähigkeit aufgefallen.
Die Ursachen liegen beispielsweise in der seit Jahren sterbenden Vereinskultur, im Dessinteresse der Eltern und der zunehmend medialen Ablenkung. Die Fähigkeiten die vor einigen Jahren noch selbstverständlich waren sind heute teilweise vollständig verkümmert. Selbst das einfache Laufen funktioniert nicht richtig, weil die Kinder nie gelernt haben ihre Beine richtig zu bewegen. Viele Kinder können außerdem nicht rückwärtslaufen, einen Ball fangen oder springen. Auch die Arm-Bein-Koordination ist oft nicht vorhanden. Die Beziehung und die Interaktion zwischen den einzelnen Körperteilen sind häufig extrem eingeschränkt.
Genau hier setzt das von den Mitarbeitenden des Spielhauses konzipierte Projekt „Koblenz bewegt dich“ an. Das Projekt ist ein Training für niedrigschwellige Bewegungs- und Koordinationsübungen. Durch gezielte Impulse soll das Balancieren, Fangen, Beweglichkeit und Gleichgewicht geschult werden.
Das Team, bestehend aus zwei Mitarbeitenden des Spielhauses sowie zwei Abrufkräften kooperiert mit drei Grundschulen aus Koblenz. Die Schulen werden einmal in der Woche angefahren. Eine Stunde wird dann mit einem Programm aus verschiedenen Übungen an den oben beschriebenen Defiziten gearbeitet.
Auf dem Foto ist das Team von „Koblenz bewegt dich“ v.l. Jan Schulz, Jonas Retterath, Lina Omer und Chris Krauslach