SV Urmitz richtete Großveranstaltung für gehandicapte Sportler aus

„Wir nehmen die lange Anfahrt gern in Kauf“, betont Sabine Guth. „Für uns ist das mittlerweile hier wie ein Familientreffen.“ Was die Wormserin als Familientreffen bezeichnet, ist die große inklusive Veranstaltung „Sport verbindet“, die der SV Urmitz nun zum 13. Mal ausgerichtet hat – in Kooperation mit dem Behinderten- und Rehabilitations-Sport-Verband Rheinland-Pfalz und „Special Olympics Rheinland-Pfalz.

Umrahmt von einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm gingen in der Peter-Häring-Halle rund 130 gehandicapte Sportlerinnen und Sportler (einige auch mit geistiger Behinderung) im Team mit ebenso vielen Aktiven des SV Urmitz in mehreren Sportarten wie Tischtennis, Judo, Gymnastik, Leichtathletik, Hand- und Fußball gemeinsam an den Start. Die drei größten Gruppen stellten die Stiftung Scheuern mit 27 Teilnehmenden und fünf Betreuenden, die Lebenshilfe Worms (25/5) und das Herz-Jesu-Haus Kühr aus Niederfell (21/4).

Was macht das Sportfest in Urmitz so besonders? Sabine Guth, Koordinatorin für Bewegungsförderung bei der Lebenshilfe Worms, nennt gleich mehrere Gründe: „Das Sportfest hier ist perfekt organisiert, unsere Sportlerinnen und Sportler fühlen sich bestens umsorgt. Daher kommen wir schon seit Jahren an den Mittelrhein.“ Auch sei das abwechslungsreiche Programm hervorragend auf die Beteiligten zugeschnitten, so die Ergotherapeutin. „Es hat sich bei uns herumgesprochen, wie interessant es in Urmitz ist. Wir haben so viele Bewerbungen, dass wir gar nicht alle mitnehmen können, die hierhin wollen“, erläutert Guth weiter. Mittlerweile sind sogar Freundschaften zwischen Wormsern und Urmitzern entstanden, weiß sie zu berichten.

Hinzu komme, dass es immer spezielle Highlights gebe, wie dieses Mal der Gesangsworkshop mit „Enkelson.“ aus Düsseldorf. Er studierte mit den Teilnehmenden unter anderem das in Corona-Zeiten entstandene Lied „Egal was kommt“ ein. Für Abwechslung von den sportlichen Aktivitäten sorgten zudem eine von donnerndem Schlagwerk unterstützte Zumba-Vorführung und eine Tanzvorführung von „More Generations“. Auch Prominenz war anwesend: Der erfolgreiche Sprinter Pascal Kirstges übernahm das Aufwärmen der Teilnehmenden. Auch das ein Zeichen, welch hohen Stellenwert inklusives Sporttreiben beim SV Urmitz besitzt. Und nicht zuletzt hatte Landrat Dr. Alexander Saftig erneut die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen.

Ein Lob wie es Sabine Guth ausspricht, kommt nicht von ungefähr. Das Organisationsteam um Uschi Häring und Klaus Höfer hat im Vorfeld des Sportfests viel zu tun. Laut Häring, die seit neun Jahren dabei ist, beginnen die Vorbereitungen bereits im November, im festen Rhythmus trifft sich dann das Orga-Team bevor 14 Tage vor der Veranstaltung die heiße Phase beginnt. „Unsere Mühen sind allerdings auf viele Schultern verteilt“, betont Häring. SVU-Vorsitzender Mirko Menzenbach weiß um die hohe Außenwirkung der Veranstaltung. „Wir waren vor rund 15 Jahren der erste Verein in der Region, der ein Inklusionssportfest veranstaltet hat. Unseren Aktiven war und ist es stets wichtig, die Leistungsfähigkeit von Sportlern mit Handicap aufzuzeigen“, unterstreicht Menzenbach. „Wir alle sind begeistert davon, andere zu unterstützen.“ So entstehe eine „emotionsreiche Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten.

 

Ein Sportfest derartiger Größe auszurichten, lässt sich ohne finanzielle Unterstützung zahlreicher Sponsoren nicht realisieren. Der Dank von SVU-Vorstandsmitglied Edgar Becht gilt daher den Unternehmen aus der näheren und weiteren Umgebung, die die Veranstaltung fördern. „Unser aller Lohn sind die glücklichen Gesichter der Sportlerinnen und Sportler“, unterstreicht Becht.

 

Zu den Fotos: SV 1 bis 3: Der SV Urmitz hatte fur die Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Fotos: Niklas König

 

SV 4: Auch Kulturelles war im Angebot; so ein inspirierender Gesangsworkshop mit Enklelson.de. Foto: Niklas König