Bernhard Wiemer und Michael Schneider begutachten die Fläche, die derzeit in eine Blumenwiese umgewandelt wird.

Bernhard Wiemer und Michael Schneider begutachten die Fläche, die derzeit in eine Blumenwiese umgewandelt wird.

Bendorf. Im Einsatz für die Artenvielfalt: Die Gärtner der Stadtwerke Bendorf bereiten zurzeit im Bereich des Pfarrgartens in Sayn den Boden für eine Blumenwiese vor.
Da es meist zwecklos ist, Blumen in dichte, bestehende Rasen zu säen, musste zunächst der Rasen abgetragen und die Fläche umgegraben werden.
„Am besten eignen sich nährstoffarme und gut wasserdurchlässige Böden“, erklärt der Leiter der Stadtgärtnerei, Michael Schneider. „Je magerer der Boden, desto einfacher lässt sich eine Blumenwiese erhalten.“ Aus diesem Grund soll im Pfarrgarten auch noch Sand bzw. feiner Kies zur Ausmagerung untergemischt werden.
Wird vor der Aussaat etwa drei Wochen nach dem Fräsen bei trockener Witterung ein zweites Mal gefräst oder geeggt, vertrocknen die neu aufgelaufenen Keimlinge und die unerwünschten Sorten werden weniger.
Die Stadtgärtner planen, im Frühjahr das Saatgut mit standortgerechten einheimischen Kräutern und Gräsern aufzubringen, denn Bodenvorbereitung und die Qualität des Saatguts sind entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg einer Blumenwiese.
Beim Wunsch nach einer vollen Blütenpracht ist Geduld gefragt: „Bis sich eine stabile Pflanzengemeinschaft eingestellt hat, dauert es mehrere Jahre. Der Erfolg ist meist erst im zweiten oder dritten Jahr zu erkennen“, so Michael Schneider.
Voraussichtlich muss die Wiese zwei- bis dreimal im Jahr geschnitten werden. Mit Rücksicht auf die Tierwelt am besten mit der Sense.
Der Erste Beigeordneter Bernhard Wiemer freut sich, dass in Sayn ein neuer Lebensraum für Kleintiere, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge geschaffen wird. „Außerdem trägt die Blumenwiese dazu bei, dass der Pfarrgarten optisch aufgewertet wird“, betont Wiemer.
Wer seinen eigenen Garten ebenfalls insektenfreundlicher und bunter gestalten möchte, sollte seine Rasenflächen im Sommer nur alle zwei bis drei Wochen mähen und auf Düngung und Herbizide verzichten. So können sich Kräuter wie Gänseblümchen, Ehrenpreis, Günsel und Braunelle entwickeln, die Fläche bleibt aber trotzdem begehbar.

Quelle: Stadt Bendorf