Am 27. Januar wird bundesweit der Opfer des NS-Regimes gedacht, so auch in Koblenz. Die Stadt und ihre Kooperationspartner, der Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus e. V.; der Freundschaftskreis Koblenz Petah-Tikva; die Christlich-jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit e. V. und die jüdische Kultusgemeinde Koblenz, richten traditionell eine Veranstaltung aus, die mit einer Statio am Koblenzer Mahnmal für die NS-Opfer beginnt und dann in der Citykirche mit einer Gedenkstunde fortgesetzt wird.
In diesem Jahr stellten die Veranstalter Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt des Gedenkens. Die Nazis machen in ihrer menschenverachtenden Politik auch vor Kindern und Jugendlichen nicht halt. So wurden auch Kinder zu ihren Opfern, weil sie dem Rassenwahn unterfielen oder ihre Eltern oder sie selbst Widerstand gegen das Regime leisteten.
Am Reichenspergerplatz brachten Schülerinnen und Schüler der Diesterweg- und der Hans-Zulliger-Schule Rosen und die Biografien der portraitierten Opfer an, während Oberbürgermeister David Langner die Namen verlas.
In der Citykirche sprachen neben dem Oberbürgermeister der Vorsitzende des Fördervereins Mahnmal, Dr. Martin Schlüter. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Asterstein stellten mit einer Performance die Schulzeit eines zeitgenössischen Mädchens in Koblenz zur NS-Zeit bis zu ihrer Evakuierung durch einen Kindertransport dar.
Mit einem christlich-jüdischen Gebet endete die Gedenkstunde.
Bis zum 9. Februar ist in der Citykirche eine, vom Förderverein Mahnmal ausgerichtete, Ausstellung zu sehen, die insgesamt 27 Biographien junger NS-Opfer zeigt.
Im Begleitprogramm zur Ausstellung zeigt der Förderverein Mahnmal Koblenz mit einer Einführung und anschließenden Diskussion den selbst produzierten Dokumentarfilm „Werner Appel – Jüdisches Leben und Überleben in Koblenz 1933-1945“ (2009). Zu sehen ist der Film am Sonntag, 4. Februar 2024, um 11.00 Uhr im Kurt-Esser-Haus, Markenbildchenweg 38 (Nähe Hauptbahnhof), dort im Medienladen, 2. Stock.
Die Fotos (Stadt Koblenz/Maria Borger) zeigt die Statio am Reichenspergerplatz.