Unter dem Motto „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“ setzt die Koordinierungsstelle auf leicht zugängliche Projekte

Kreis Neuwied. „Spätestens die Corona-Pandemie hat klargemacht, wie wichtig die Arbeit der Gesundheitsämter zum Schutz der Gesundheit von Bürgerinnen und Bürgern ist“. Was Landrat Achim Hallerbach anspricht, ist aber nur die Spitze der medizinischen Pyramide. Denn neben dem Infektionsschutz und den bekannten Schuleingangsuntersuchungen gibt es noch weitere Aufgabenbereiche für die Gesundheitsämter, die der Öffentlichkeit nicht so geläufig sind.

Dem soll Abhilfe geschaffen werden: Um die vielfältige Arbeit der Gesundheitsämter publik zu machen, hat das Robert-Koch Institut den 19. März 2024 als „Tag des Gesundheitsamtes“ ausgerufen. Anlass ist der Geburtstag von Johann Peter Frank. Der Mitte des 18. Jahrhunderts geborene Arzt und Sozialmediziner gilt als Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“.

Dieses Thema rückt ein weiteres Aufgabengebiet des Gesundheitsamtes in den Fokus- die Gesundheitsförderung und Prävention. Die gleichnamige Koordinierungsstelle arbeitet mit Verwaltungen und Ehrenamtlichen vor Ort an niedrigschwelligen gesundheitsfördernden Angeboten und am Aufbau von Gesundheitskompetenz momentan vorrangig mit älteren Menschen.

„Diese Angebote sind für Menschen mit geringem Einkommen besonders wichtig, denn diese Gruppe ist vermehrt von chronischen Erkrankungen, psychosomatischen Beschwerden und gesundheitsbedingten Einschränkungen der Alltagsgestaltung betroffen“, stellt Landrat Achim Hallerbach fest.

Um die Gesundheit dieser benachteiligten Gruppe, aber auch die aller anderen Senioren zu fördern, setzt die Koordinierungsstelle auf unterschiedlichste und leicht zugängliche Projekte. So wird beispielsweise der Ausbau von Mittagstischangeboten und Kochworkshops, die sowohl die gesunde Ernährung stärken als auch soziale Kontakte und damit eine Steigerung des psychischen Wohlbefindens fördern, unterstützt.

Ebenfalls steht die Bewegungsförderung mit Spaß aber ohne Leistungsdruck im Fokus der Koordinierungsstelle.

Ein aktuelles Projekt gemeinsam mit der Landeszentrale für Gesundheitsförderung ist die Suche nach sogenannten „Bewegungsbegleitern“.

Deren Aufgabe besteht darin, ältere Menschen durch leichte Übungen oder Spaziergänge zu mehr Bewegung anzuregen und die Freude an gemeinsamer körperlicher Aktivität zu vermitteln. Das notwendige Wissen erhalten die Bewegungsbegleiter in einer zweitägigen, kostenfreien Schulung des Landesportbundes. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können dann ihr Wissen, unterstützt durch ein Basis-Ausstattungspaket, an Senioren weitergeben.

Wer Interesse an dieser Schulung hat, kann sich gerne an die Koordinierungsstelle, Rita Hoffmann-Roth, 02631-803 718 oder Melanie Böhm 02631- 803 198 oder gesundheitsfoerderung@kreis-neuwied.de, wenden.