Koblenz, 27. Juli 2022 – Die Beschäftigten in Koblenz waren im Jahr 2021 seltener krankgeschrieben als im Landesdurchschnitt. Das geht aus repräsentativen Daten der BARMER hervor. Für ihre Analysen hat die gesetzliche Krankenkasse die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand in der Stadt lag bei 3,9 Prozent (Land und Bund: 4,8 Prozent). „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 39 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Katja Stein, Geschäftsführerin der BARMER in Koblenz.

Auf jeden Beschäftigten mit Wohnsitz in Koblenz entfielen rechnerisch 14,4 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 17,7 Tage, Bund: 17,5 Tage). Jeder Beschäftigte in der Stadt meldete sich im Durchschnitt 1,0 Mal arbeitsunfähig (Land und Bund: 1,1). Stein sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen in Koblenz waren psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen.“

Psychische Erkrankungen verursachten bei jedem Beschäftigten aus Koblenz 3,5 Tage von Arbeitsunfähigkeit. Es folgen Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Rückenschmerzen (3,0 Tage), Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (1,9 Tage) und Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel akute Infektionen der Atemwege, Bronchitis oder Erkältungsschnupfen (1,4 Tage). Probleme mit dem Muskel-Skelett-System, psychische Leiden, Atemwegserkrankungen und Verletzungen waren die vier häufigsten Ursachen für Krankmeldungen in Koblenz.

„In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Fehltage im Beruf wegen seelischer Leiden auch ohne Corona seit Jahren gewachsen. Arbeitgeber sollten dieser Entwicklung mit betrieblichem Gesundheitsmanagement gegensteuern“, sagt Stein. Arbeitgeber könnten Rückenleiden ihrer Beschäftigten vorbeugen, indem sie unter anderem die Ausstattung des Arbeitsplatzes auf die Körpergröße abstimmen würden. Wichtig seien auch häufige Haltungs- und Belastungswechsel am Arbeitsplatz.