Planerische Untersuchung stellt erhebliche Mängel beim Brandschutz fest – Weiterführung nur bis Ende 2025 gesichert

Schlechte Nachrichten: Bei einer planerischen Untersuchung der Neuwieder Stadthalle Heimathaus haben Fachleute großen Sanierungsbedarf festgestellt. Nach ihrer Einschätzung müssen mindestens 5 Millionen Euro in den Brandschutz investiert werden. Für eine komplette Instandsetzung des Gebäudes und seiner Technik veranschlagen die Experten weitere 9 Millionen Euro. Wie der Beigeordnete Ralf Seemann mitteilt, haben die städtische Bauordnungsabteilung und die Untere Brandschutzbehörde der Kreisverwaltung sich darauf verständigen können, dass das Gebäude mit Ausbesserungen in einem überschaubaren Volumen (ca. 70.000 Euro) zunächst weiter genutzt werden darf. Damit kann der noch bis Ende 2025 laufende Vertrag mit dem Servicepartner für die Halle erfüllt werden. Mit dem Restaurantbetreiber hat sich die Stadt analog dazu darauf geeinigt, den Mitte 2024 auslaufenden Pachtvertrag entsprechend zu verlängern. Darüber hinaus aber kann eine weitere Nutzung des Gebäudes ohne „eklatante technische Änderungen“ nicht genehmigt werden.

„Wir prüfen jetzt, welche Möglichkeiten wir haben“, sagt Seemann. Muss es die „große Lösung“ sein? Ist eine Aufteilung in verschiedene Bauabschnitte denkbar? Können Halle und Restaurant komplett voneinander entkoppelt werden? Unter welchen Voraussetzungen ist eine vorläufige Weiternutzung möglich? „Verwaltungsintern klären wir gerade, welche Fragen wir bei einer Machbarkeitsstudie abklopfen müssen“, berichtet der Beigeordnete und macht deutlich, „dass wir umso grundsätzlicher denken müssen, je größer die Lösung wird“. Will heißen: Welche Stadthalle brauchen wir? Wie viel Stadthalle brauchen wir? Von wem soll sie wie betrieben werden? „Wir suchen nach einer Lösung, mit der wir weiterhin einen guten Veranstaltungsort haben. Die Stadt selbst muss nicht unbedingt selbst der Investor sein. Denn klar ist auch: 14 Millionen haben wir nicht. Und selbst wenn wir sie über eine Förderung investieren könnten, hätten wir am Ende nur unsere Stadthalle mit den bekannten Nutzungseinschränkungen“, hält Seemann fest. Er betont gleichzeitig, dass nach Fortführungsmöglichkeiten für das Restaurant gesucht wird: „Familie Leonardi sind anerkannt gute Gastronomen und eine Bereicherung für unsere Stadt. Natürlich würden wir sie sehr gerne behalten. Und das gilt genauso für die Neuwied Musik GmbH, die viel Energie in die erfolgreiche Belebung der Stadthalle als Veranstaltungsort gesteckt hat“, unterstreicht er.