Die Stunde der Youngster hat am zweiten Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) geschlagen. Der TTC Neu-Ulm wurde von einem furiosen Kay Stumper zum zweiten Saisonsieg geführt, der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell jubelte dank Fan Bo Meng, und der TSV Bad Königshofen durfte sich auf Maksim Grebnev verlassen. Bei Borussia Düsseldorf debütierte unterdessen Dang Qiu erfolgreich.

Kay Stumper ist derzeit kaum zu stoppen. Erst am vergangenen Samstag beim Saisonstart hatte der 18-Jährige seinen Debütsieg in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gefeiert, am Mittwoch ließ er nun gleich die nächsten Erfolge folgen. Dank der zwei Einzelsiege des Jugend-Europameisters gewann der TTC Neu-Ulm am zweiten Spieltag mit 3:1 beim SV Werder Bremen und hat sich damit vorerst in der Tabellenspitze festgesetzt. „Wir sind sehr glücklich, dass es erneut mit einem Sieg geklappt hat“, sagte Neu-Ulms Tiago Apolonia und stellte seinem Teamkollegen ein überragendes Zeugnis aus: „Kay hat unglaublich gut gespielt“, ergänzte der Portugiese.

Stumper nämlich legte vier Tage nach seinem Premierensieg in der TTBL, einem 3:2 gegen Bergneustadts Alvaro Robles, gleich nach. Zunächst schlug er Hunor Szöcs mit 3:0 (11:8, 11:8, 11:6), im Spitzeneinzel machte er dann gegen Mattias Falck alles klar. Auch von drei vergebenen Matchbällen ließ sich Stumper nicht aus der Ruhe bringen, sicherte sich einen vierten und schließlich einen fünften, der im 3:2 (11:8, 10:12, 11:7, 9:11, 13:11)-Erfolg mündete. Der zweite Neu-Ulmer Saisonsieg war damit perfekt, da auf Position drei Tiago Apolonia mit 3:0 (11:6, 11:8, 11:6) gegen Marcelo Aguirre erfolgreich gewesen war. Für Bremen hatte im Auftakteinzel Falck die Führung besorgt durch ein 3:1 (11:6, 11:7, 7:11, 17:15) gegen Vladimir Sidorenko. „Wir haben es heute nicht geschafft, unser Level abzurufen“, stellte Aguirre anschließend fest. „Wir müssen jetzt nach vorne blicken und alles geben, um in den nächsten Spielen endlich Siege zu holen.“

3:0 gegen Grünwettersbach: Düsseldorf alleiniger Tabellenführer

Vor dem TTC Neu-Ulm steht in der Tabelle derzeit nur Borussia Düsseldorf. Nach dem 3:1 im Auftaktspiel gegen Mühlhausen ließ der Titelverteidiger nun ein 3:0 gegen den ASV Grünwettersbach folgen. Ein emotionaler Abend war es vor allem für Dang Qiu und Ricardo Walther: Qiu war zur laufenden Saison von Grünwettersbach zur Borussia gewechselt, Walther ging den umgekehrten Weg. „Ich war ein bisschen aufgeregt, aber das ist wahrscheinlich normal“, sagte Qiu über sein erstes Heimspiel im ARAG-Center-Court. „Es ist nie einfach, für einen neuen Verein das erste Spiel zu machen. Daher bin ich sehr froh, dass es mit einem Sieg geklappt hat. Auch mit der Leistung kann ich zufrieden sein, denke ich.“

Beim Sieg gegen seinen Ex-Verein hatte Qiu zuvor eine entscheidende Rolle gespielt. In seinem ersten Spiel im Borussia-Trikot zeigte der 24-Jährige keine Anlaufschwäche und gewann mit 3:1 (11:9, 11:7, 8:11, 11:8) gegen Deni Kozul. Die weiteren Düsseldorfer Siege gingen auf die Konten von Anton Källberg und Timo Boll. Källberg besiegte Tobias Rasmussen im Auftakteinzel mit 3:1 (11:6, 11:2, 8:11, 12:10), Boll machte schließlich gegen Rückkehrer Walther mit 3:1 (10:12, 11:7, 11:9, 13:11) alles klar. „Es war natürlich etwas Besonderes, heute wieder hier zu spielen. Es war ein gutes Spiel, und auch wenn es gegen Timo geht, hätte ich natürlich gerne gewonnen“, sagte Walther.

Baum führt Grenzau zum nächsten Sieg

Drittes Team mit 4:0 Punkten auf dem Konto ist der TTC Zugbrücke Grenzau. Nachdem die Westerwälder in der vergangenen Saison nur insgesamt drei Siege gefeiert hatten, legten sie nun den optimalen Saisonstart hin. Drei Tage nach dem 3:2 gegen Bremen setzte sich Grenzau mit 3:1 beim TTC OE Bad Homburg durch. Der Matchwinner warnte anschließend allerdings vor verfrühter Sektlaune: „Wir müssen aufpassen, dass wir weiterhin die Siege einfahren. Die Saison ist schließlich noch lang, es sind erst zwei Spiele gemacht“, sagte Patrick Baum und ergänzte mit Blick auf die Zielsetzung: „Wir wollen alles investieren, um die Klasse zu halten.“

Bereits gegen Bremen hatte Baum mit zwei Einzelsiegen eine Schlüsselrolle gespielt, selbiges gelang dem TTBL-Rückkehrer nun in Bad Homburg. Gegen Cedric Meissner gewann er mit 3:1 (12:10, 9:11, 11:7, 11:9), gegen Lubomir Jancarik mit 3:0 (11:6, 11:6, 11:6). „Jedes Spiel war auf seine Art schwierig. Gegen Cedric waren es viele knappe Situationen, die habe ich zum Glück gut gemeistert. Gegen Lubomir habe ich viel durch die Mitte gespielt“, erklärte Baum. Den Debütsieg gab es für Wu Jiaji, der Rares Sipos auf Position drei mit 3:2 (7:11, 11:8, 6:11, 11:4, 12:10) bezwang. Für Bad Homburg war einzig Jancarik mit 3:0 (11:6, 11:7, 17:15) gegen Cristian Pletea erfolgreich. „Grenzau hat heute super gut gespielt, da war wenig zu machen“, anerkannte Bad-Homburg-Trainer Daniel Ringleb die Leistung des Gegners.

Erster Saisonsieg: Fulda jubelt dank Meng gegen Bergneustadt

Den ersten Saisonsieg bejubelte unterdessen der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell. Nachdem die Osthessen bereits am Montag beim 2:3 in Saarbrücken über die volle Distanz gegangen waren, gab es nun ein 3:2 gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt. „Nach unserer 2:0-Führung ist das Spiel fast noch gekippt, aber letztlich hatten wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Am Ende des Tages ist der Sieg da, wir sind super happy“, stellte Fuldas Matchwinner Fan Bo Meng nach dem Erfolg fest. Bergneustadts Benedikt Duda meinte: „Glückwunsch an Fulda, es war ein verdienter Sieg. Wir sind nicht so gut gestartet, Fulda hat die ersten Spiele eindeutig dominiert.“

In Bestform präsentierte sich Meng: Der 20-Jährige holte im zweiten Einzel des Abends überraschend das Break gegen Duda mit 3:0 (11:9, 12:10, 11:7) – und wurde bei jedem Punkt frenetisch von den Fuldaer Fans gefeiert. Da zuvor Quadri Aruna mit 3:0 (11:8, 11:5, 11:7) gegen Elias Ranefur gewonnen hatte, gingen die Hessen mit einer 2:0-Führung in die Pause. Nach dieser meldete sich Bergneustadt allerdings zurück. Robles machte die Hoffnungen von Alexandre Cassin auf den zweiten TTBL-Einzelsieg zunichte und gewann ein bis zum letzten Punkt spannendes Match mit 3:2 (12:10, 9:11, 11:13, 11:4, 12:10). Da anschließend Duda mit 3:0 (11:9, 11:8, 11:4) gegen Aruna siegte, ging es ins Doppel. Und hier schlug erneut die Stunde von Meng, der mit Cassin ein 3:1 (10:12, 12:10, 11:8, 11:7) gegen Robles/Ranefur einfuhr und den Fuldaern damit den ersten Saisonsieg bescherte.

Bad Königshofen gewinnt bei Grebnev-Debüt in Mühlhausen

Die Stunde eines Youngsters schlug auch beim TSV Bad Königshofen. Maksim Grebnev war bei seinem Debüt für die Unterfranken nicht zu stoppen und sorgte nahezu im Alleingang für den 3:2-Erfolg beim Post SV Mühlhausen. „Es war ein Wahnsinnsspiel. Beide Mannschaften haben auf sehr hohem Niveau gespielt“, resümierte TSV-Kapitän Bastian Steger. „Ich muss Kilian und Maksim ein großes Kompliment machen. Sie haben zum ersten Mal gemeinsam im Doppel gespielt und sensationell gewonnen. Wir sind total happy mit dem Sieg.“

Grebnev setzte sich dabei zunächst mit 3:0 (11:8, 11:9, 11:9) gegen Ovidiu Ionescu durch, rund zwei Stunden später sorgte er dann mit Kilian Ort im Doppel für den entscheidenden Punkt. Gegen Daniel Habesohn/Irvin Bertrand gewannen sie 3:1 (5:11, 11:8, 11:3, 11:9). „Ohne Maksim hätten wir heute alt ausgesehen“, stellte Steger fest. Der 40-Jährige hatte ebenfalls ein Einzel gewonnen, gegen Mühlhausen-Neuzugang Bertrand setzte er sich 3:0 (11:7, 11:9, 11:4) durch. Die Chance, frühzeitig alles klarzumachen, vergab Steger allerdings im Spitzeneinzel, in dem er sich Ionescu mit 1:3 (11:7, 8:11, 8:11, 5:11) beugen musste. Zuvor hatte bereits Habesohn mit 3:0 (11:6, 11:8, 13:11) gegen Ort gewonnen. „Die Niederlage ist bitter“, stellte Habesohn fest. „Aber wir müssen die Köpfe oben halten und uns auf die nächsten Aufgaben fokussieren. Die Liga ist unheimlich eng, jeder kann jeden schlagen. Daher wollen wir wieder angreifen und möglichst viele Siege heimbringen.“

Abgeschlossen wird der zweite Spieltag der Tischtennis Bundesliga am kommenden Freitag, 27. August, mit der Neuauflage des Liebherr TTBL-Finals der Jahre 2019 und 2020 sowie des Play-off-Halbfinals der vergangenen Saison. Ab 19 Uhr empfangen die TTF Liebherr Ochsenhausen den amtierenden Vizemeister, den 1. FC Saarbrücken TT. Auch dieses Match gibt es wie gewohnt im Livestream auf Sportdeutschland.TV zu sehen.

Der 2. Spieltag in der Übersicht

SV Werder Bremen – TTC Neu-Ulm 1:3

Mattias Falck – Vladimir Sidorenko 3:1 (11:6, 11:7, 7:11, 17:15)

Hunor Szöcs – Kay Stumper 0:3 (8:11, 8:11, 6:11)

Marcelo Aguirre – Tiago Apolonia 0:3 (6:11, 8:11, 6:11)

Mattias Falck – Kay Stumper 2:3 (8:11, 12:10, 7:11, 11:9, 11:13)

Post SV Mühlhausen – TSV Bad Königshofen 2:3

Ovidiu Ionescu – Maksim Grebnev 0:3 (8:11, 9:11, 9:11)

Irvin Bertrand – Bastian Steger 0:3 (7:11, 9:11, 4:11)

Daniel Habesohn – Kilian Ort 3:0 (11:6, 11:8, 13:11)

Ovidiu Ionescu – Bastian Steger 3:1 (7:11, 11:8, 11:8, 11:5)

Irvin Bertrand/Daniel Habesohn – Kilian Ort/Maksim Grebnev 1:3 (11:5, 8:11, 3:11, 9:11)

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:2

Quadri Aruna – Elias Ranefur 3:0 (11:8, 11:5, 11:7)

Fan Bo Meng – Benedikt Duda 3:0 (11:9, 12:10, 11:7)

Alexandre Cassin – Alvaro Robles 2:3 (10:12, 11:9, 13:11, 4:11, 10:12)

Quadri Aruna – Benedikt Duda 0:3 (9:11, 8:11, 4:11)

Alexandre Cassin/Fan Bo Meng – Alvaro Robles/Elias Ranefur 3:1 (10:12, 12:10, 11:8, 11:7)

TTC OE Bad Homburg – TTC Zugbrücke Grenzau 1:3

Lubomir Jancarik – Cristian Pletea 3:0 (11:6, 11:7, 17:15)

Cedric Meissner – Patrick Baum 1:3 (10:12, 11:9, 7:11, 9:11)

Rares Sipos – Wu Jiaji 2:3 (11:7, 8:11, 11:6, 4:11, 10:12)

Lubomir Jancarik – Patrick Baum 0:3 (6:11, 6:11, 6:11)

Borussia Düsseldorf – ASV Grünwettersbach 3:0

Anton Källberg – Tobias Rasmussen 3:1 (11:6, 11:2, 8:11, 12:10)

Dang Qiu – Deni Kozul 3:1 (11:9, 11:7, 8:11, 11:8)

Timo Boll – Ricardo Walther 3:1 (10:12, 11:7, 11:9, 13:11)

Freitag, 27. August, 19 Uhr

TTF Liebherr Ochsenhausen – 1. FC Saarbrücken TT