Sprachförderprogramme an fast allen Neuwieder Grundschulen

 

Mit dem 2015 beschlossenen Maßnahmenplan „Sprachförderung in Schulen“ und der Qualitätsoffensive „Deutsch als Zweitsprache“ hat das Land seine  Sprachfördermaßnahmen ausgebaut – und auch die Kommunen in die finanzielle Pflicht genommen. Das kommt vor allem Neuankömmlingen und künftigen Schulneulingen mit unzureichenden Deutschkenntnissen zugute, die keinen Kita-Platz haben. Sie werden bereits frühzeitig in den für sie zuständigen Grundschulen  auf ihren neuen Lebensabschnitt vorbereitet.

 

Diese rund fünfmonatige Vorbereitung dient mehreren Zielen: Die Kinder können ihre künftige Schule und deren Abläufe kennenlernen, soziale Kontakte aufbauen, Basiskompetenzen erlernen – und sollten bei der Einschulung über einen Grundwortschatz Deutsch verfügen. „In der Summe gewährt dies den Mädchen und Jungen einen guten Start ins Schulleben“, hebt Neuwieds Bürgermeister Peter Jung hervor. „Und für die Eltern ist es ein beruhigendes Gefühl, dass ihre Kinder fit gemacht werden für das Bildungssystem“, fügt Schulamtsleiterin Sandra Thannhäuser an.

 

An fast allen Neuwieder Grundschulen findet das vom Land mitfinanzierte Projekt statt. Projektpartner der Neuwieder Stadtverwaltung ist dabei die katholische Familienbildungsstätte. Dort zeichnet Marita Kirst für die Aktion verantwortlich. Die Beteiligten sprechen von einem steigenden Bedarf. Wurden 2021 noch 40 Kinder auf den Schulbesuch vorbereitet, so sind es im laufenden Jahr bereits 70 Kinder. So werden beispielsweise an der Sonnenlandschule zwei Gruppen à sechs Kinder von zwei qualifizierten Sprachförderkräften begleitet. „Das entspricht exakt dem angestrebten Betreuungsschlüssel von 1:6“, sagt Ulrike Ackermann von der Abteilung Kindertagesstätten und Kindertagespflege des städtischen Jugendamtes. Die Kinder werden einmal wöchentlich für dreieinhalb Stunden unterrichtet. „Manche sind erst seit wenigen Monaten in Deutschland, machen aber rasche Fortschritte“, haben die Sprachförderkräfte Najat Barrou und Kim Fabienne Lötsch festgestellt.

 

Bürgermeister Jung steht voll hinter dem Projekt. „Der Förderunterreicht ersetzt zwar keinen Kita-Platz, ist aber ein wichtiger Mosaikstein“, betont er. Sonnenland-Rektorin Ina Mang pflichtet ihm bei: „Die Förderprogramme erleichtern den

Kindern den Schuleintritt. Sie erhalten dabei gute Grundlagen für ihren weiteren Weg.“. Wichtig für den Erfolg des Projekts ist auch, dass man auf die Materialien der Schule zurückgreifen kann, und die Kinder so zum Malen, Basteln, Spielen und Interagieren bringt.

 

Zum Abschluss ihres Förderkurses hat Bürgermeister Peter Jung allen beteiligten Mädchen und Jungen eine Urkunde, ein Gruppenfoto,  eine kleine Schultüte und Mappen ausgehändigt, in denen die von ihnen erstellten Objekte gesammelt sind. Dementsprechend groß war die Freude bei den Kindern, die aus den unterschiedlichsten Ländern kommen, zum Beispiel aus Afghanistan, Bosnien, Somalia, Syrien und der Ukraine. Jung dankte anschließend allen Beteiligten, insbesondere den an der Aktion teilnehmenden Grundschulen für deren Engagement in Sachen Sprachförderung.

 

 

Zu den Fotos: Bürgermeister Peter Jung bei der Übergabe der Urkunden.

 

Zum Erinnerungsfoto trafen sich die Beteiligten auf dem Hof der Sonnenland-Schule; (von rechts) Bürgermeister Peter Jung, Ulrike Ackermann, Abteilung Kindertagesstätten und Kindertagespflege, Sammy Labidi, Abteilungsleiter Kindertagesstätten und Kindertagespflege, Schulamtsleiterin Sandra Thannhäuser,

die Kinder, Dorothea Hummerich-Baulig, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Katholische Familienbildungsstätte Neuwied, die Sprachförderkräfte Najat Barrou und Kim Fabienne Lötsch sowie Schulleiterin Ina Mang.