Ein Stück über Gender und Geschichte für alle ab 15 Jahren
Lahnstein. Die junge Sparte des Chawwerusch Theaters, die Expedition Chawwerusch, bringt mit ihrer neuesten Produktion „Livename – ein Stück über Gender und Geschichte“ frischen Wind auf die Bühne. Geschrieben von Gastautor Frederik Müller, entfaltet sich dieses Stück in einer futuristischen Welt des Jahres 2133 und verbindet dabei aktuelle Themen wie Geschlechtsidentität und Geschichtsauffassung mit einer spannenden, zeitübergreifenden Story.
In Kooperation mit dem Jugendkulturzentrum Lahnstein (JUKZ) findet am Samstag, 21. September 2024 um 18.30 Uhr eine Aufführung in der Turnhalle der Goethe-Schule Lahnstein in der Stauffenbergstraße 13, 56112 Lahnstein statt. Einlass ist ab 18.00 Uhr, der Eintritt ist frei. Um Voranmeldung über das JUKZ wird gebeten unter jukz@lahnstein.de oder 02621 914-602.
Im Mittelpunkt stehen die drei Jugendlichen Eb0y (gespielt von Miriam Grimm), Sp0tty (Svea Kirschmeier) und 4mazin (Stephan Wriecz), die am ersten Tag ihrer letzten gemeinsamen Sommerferien eine außergewöhnliche Entdeckung machen. Anstatt den Alkohol zu genießen und sich auf das bevorstehende „Ernst des Lebens“ vorzubereiten, überwinden sie den Zaun einer geheimen Sperrzone und stoßen auf den mysteriösen „See der Geschichte“. In seinem Wasser stoßen die Jugendlichen auf Fotos, Videos, Texte und Erinnerungsfetzen aus vergangenen Zeiten, die ihnen unglaubliche Geschichten erzählen. So staunen sie über eine „Gender Reveal Party“ in den 2020ern und können gar nicht verstehen, was da gefeiert wird. Denn in ihrer Welt 2133 gibt es kein Mann oder Frau, kein männlich oder weiblich mehr.
Um das aufzugreifen, hat Sarah Sauerborn die Bühne und alle Kostüme monochrom in Fliedertönen gehalten – der Farbe, die entsteht, wenn sich Hellblau und Rosa vermischen.
Die Inszenierung von Gastregisseurin Susanne Schmelcher bietet eine fesselnde Mischung aus Ernst und Leichtigkeit, unterstützt von der abwechslungsreichen Musik von Svea Kirschmeier und der einfallsreichen Choreografie von Liam Clancy.
Für die drei Jugendlichen in „Livename“ ist die Entdeckung der queeren Geschichte lustvoll und schillernd. Und so macht das Stück auch dem Publikum Lust auf die Erforschung und Entdeckung von bisher versteckten oder verschwiegenen Teilen unserer Lebenswelt. Es bestärkt Jugendliche darin, neugierig zu sein, ihre eigene Identität zu erforschen und mutig zur eigenen Position zu stehen.
Bildunterzeile:
Am 21. September wird „Livename“ in Lahnstein aufgeführt. (Foto: Annika Marz)