Sich während eines gemütlichen Spaziergangs über die literarischen Aktivitäten in und um Koblenz informieren? Dass ist seit einigen Tagen in Koblenz am Clemensplatz gegenüber des Theaters Koblenz möglich. Dort wurde nämlich der Koblenzer Literaturpfad von Theaterintendant Markus Dietze, Literaturprofessor Stefan Neuhaus, der renommierten Schriftstellerin Marlene Streeruwitz und von der Koblenzer Dezernentin für Bildung und Kultur, PD Dr. Margit Theis-Scholz, eingeweiht.

 

Die Idee des Literaturpfads entstand aus der Mitte der Themenrunde „Literatur“, bei der sich verschiedenste Akteurinnen und Akteure der Literatur in Koblenz sowie der Region regelmäßig austauschen. Der Clemensplatz in der Stadtmitte von Koblenz bietet sich für einen literarischen Rundgang als langfristig nutzbarer und attraktiver Standort an, der Literaturpfad wertet die bisher ungenutzten Grünflächen auf und lädt zu einer längeren Verweildauer ein.

 

Entlang zweier Längswege stehen nun acht Stelen aus Cortenstahl, welche an ein Lesepult erinnern und mit Textfolien versehen sind. Bei den Inhalten der Folien handelt es sich um Literaturauszüge und Textanreißer, welche zum Weiterlesen anregen sollen.

 

Weiterhin ist auf jeder Folie ein QR-Code zu finden, der beispielsweise zu einer Leseprobe führt, zu Informationen über die Autorinnen und Autoren oder auch zu einer Projektwebsite. Um den QR-Code einscannen zu können, benötigt man ein entsprechend ausgestattetes Smartphone oder ein anderes technisches Gerät. Mittels einer Scan-App ist es ebenfalls möglich, diese zu decodieren und sich die Inhalte anzeigen zu lassen.

 

In regelmäßigen Abständen werden die Folien nun ausgetauscht, um die Öffentlichkeit auf die Vielfalt der Literaturlandschaft und auf die Bedeutung des Lesens aufmerksam machen zu können.

 

Derzeit sind die Stelen mit Textbeiträgen einer der bekanntesten Schriftstellerinnen nicht nur Österreichs, sondern des gesamten deutschen Sprachraums, Marlene Streeruwitz, versehen.

 

An Marlene Streeruwitz wurde jüngst die erstmals in Koblenz durchgeführte Joseph-Breitbach-Poetik-Dozentur vergeben. Die von der Stadt Koblenz und der Universität Koblenz-Landau getragene Poetik-Dozentur wird ab 2021 für Drama und Lyrik jährlich im Wechsel verliehen. Durch sie sollen Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich mit ihrer Literatur, aber auch mit ihrer Persönlichkeit in der Nachfolge von Joseph Breitbach maßgeblich für Grenzen überschreitende Toleranz und für eine humanere Welt einsetzen.

 

Durch die Unterstützung unzähliger Literaturakteure aus Koblenz und der Region konnte der Literaturpfad erst möglich gemacht werden. Gefördert wird das Projekt so zum Beispiel durch die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, die Debeka, die Lotto Rheinland-Pfalz-Stiftung, den Koblenzer Kulturverein sowie durch die Volksbank RheinAhrEifel eG.