Neues Tanklöschfahrzeug ist ein Alleskönner – Fahrgestell-Austausch bei drei Gefahrgut-Gerätewagen – Landrat hebt Krisenreaktionskonzept hervor 

Erpel. Vorgaben sind immer nur so gut wie die Menschen und Mechanismen, die sie umsetzen. Zum Retten, Löschen, Bergen und Schützen benötigen gerade die Feuerwehren hin und wieder einen zeitgemäßen Impuls. Mehrere solcher Impulse wurden kürzlich in Erpel in Szene gesetzt.

Das neue Tanklöschfahrzeug oder TLF 2000, wie es im Technik-Kürzel heißt, ersetzt bei der Freiwillige Feuerwehr Erpel das 40 Jahre alte Vorgängermodell und schlägt mit einem Preis von 351.888,16 € zu Buche. Bestellung und Finanzierung erfolgten über die Verbandsgemeinde Unkel, wobei sich die erwartete Festbetragsförderung durch das Land Rheinland-Pfalz auf 73.000 EUR beläuft.

Eine Fördersumme von jeweils 22.000€ hat das Land darüber hinaus für den Austausch der Fahrgestelle an drei Gerätewagen-Gefahrgut in Aussicht gestellt, die vom Landkreis bezahlt werden.  Im Hinblick auf Gefahrstoff-Szenarien ist jedes der Fahrzeuge mit Modulen zum Auffangen und Umfüllen von umweltschädlichen Flüssigkeiten ausgestattet; ebenfalls werden Einsatzmittel zum Abdichten von Leckagen sowie Mess- und Nachweisgeräte mitgeführt. Zum Schutz der Einsatzkräfte sind schließlich unterschiedliche Formen von Chemikalienschutzanzügen vorhanden.

„Notwendige Modernisierungen wie die jetzt Vorgestellten wappnen uns besser für die Herausforderungen vielfältigster Einsätze“, freut sich auch Landrat Achim Hallerbach über die zeitgemäße Anpassung der Feuerwehr-Technik.

Die Grundlage des TLF 200 bildet ein robustes MAN-Allrad-Fahrgestell, das auch die Nutzung in unwegsamem Gelände ermöglicht. Damit ist das Spezialfahrzeug sowohl bei Unwetter und Hochwassereinsätzen wie auch im Waldbrandeinsatz eigenständig einsetzbar.

Im Gegensatz zu alten Modell ist das neue TLF mit Motorsäge, Notstromaggregat, Beleuchtungsgerät und Schmutzwasserpumpe ausgestattet. Somit können auch Einsätze bei Dunkelheit, also Einsätze wie Windbruch, Hochwasser- und Überschwemmungen abgearbeitet werden. Bei Bedarf kann auf dem Fahrzeugdach ein Wasserwerfer für die Brandbekämpfung auf größere Entfernung montiert werden.

Ergänzende Ausrüstungen für den Einsatz bei Waldbrandgefahren sind ebenso untergebracht wie 2 Atemschutzgeräte.

Seine Feuertaufe konnte das TLF beim Brand eines mit rund 300 Liter Diesel gefüllten Arbeitszuges in Unkel inklusive einer unter Hochspannung stehenden Oberleitung bereits bestehen. Im Zusammenhang mit Gefahrenlagen aufgrund des starken Güterzugverkehrs auf der Rheinschiene dankte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel, Karsten Fehr, ausdrücklich Landrat Hallerbach für dessen intensiven Einsatz zur Schaffung einer Alternativroute zur Rheinschiene mittels der Westerwald-Taunus Trasse.

Für Achim Hallerbach fügen sich die Fahrzeuge ideal in das Krisenreaktionskonzept des Landkreises ein: „Unser Brand- und Katastrophenschutz mit Inspekteur Holger Kurz entwickelt seinen professionellen Maßnahmen-Katalog zum Bevölkerungsschutz stetig weiter.

Erst kürzlich trainierte unser Verwaltungsstab anhand von Planspielen wieder den Ernstfall am Beispiel effektiven Hochwasserschutzes, parallel sind wir mit unseren Partnern aus den Kommunen, den Nachbarkreisen und vom Land im permanenten Austausch, was Vorbeugung und Bewältigung von eventuellen Krisenereignissen betrifft“, betonte der Landrat. Hier seien moderne technische Standards, wie sie auch das neue TLF und die drei modernisierten Gefahrgut-Gerätewagen vorhielten, unabdingbar.

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„Notwendige Modernisierungen wie die jetzt Vorgestellten wappnen uns besser für die Herausforderungen vielfältigster Einsätze“, freut sich auch Landrat Achim Hallerbach über die zeitgemäße Anpassung der Feuerwehr-Technik. Foto: H.-J. Fröhlich