Abwechslungsreiches Programm bei Interkulturellen Wochen

Auch in diesem Jahr hat die städtische Integrationsbeauftragte Dilorom Jacka in Kooperation mit zahlreichen Verbänden, Organisationen und Gemeinden ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm für die Neuwieder Interkulturellen Wochen 2022 zusammengestellt. Diese beginnen am 12. September, enden Anfang Oktober und stehen unter dem Motto „#offen geht“.

Der Neue Kunstverein Mittelrhein (NKVM) und Emrah Gökdemir sind die Protagonisten zu Beginn der Interkulturellen Wochen. Verein und Künstler haben zwei interessante Projekte auf die Beine gestellt: den Workshop „Gemeinschaftsküche“ und das Kunstprojekt „Das Dach“. Gökdemir ist Performance-Künstler und Workshop-Trainer. Seit 2012 arbeitet er an einer anthropologischen Studie in der türkischen Stadt Antakya. Derzeit lebt er in Leipzig und kuratiert die Internationale Künstlerwoche in Görlitz.

Im Workshop „Gemeinschaftsküche“ geht es um einen sprach-, kultur- und ortsübergreifenden Dialog zwischen der deutschen und der mediterranen-nahöstlichen Küche. Er findet von Montag, 12. September, 16 Uhr, bis Freitag, 16. September, in der Katholischen Familienbildungsstätte an der Wilhelm-Leuschner-Straße 5 statt. Für Emrah Gökdemir steht fest, dass Essen nicht zuletzt auch Kommunikation, Teilen und Voneinander-lernen bedeutet. Der Workshop steht jedoch nicht nur im Zeichen des Entdeckens neuer kulinarischer Genüsse in einer Gemeinschaftsküche, sondern auch um den Begriff der Toleranz. Dabei gibt es eine Verbindung zwischen Neuwied und dem oben erwähnten, an der Grenze zu Syrien gelegenen Antakya. Beide Städte sind als multikulturelle „Orte der Toleranz“ bekannt. Im Workshop wird eine politische und historische Lesart der demografischen Strukturen mit den kulinarischen Kulturen dieser beiden Städte verbunden. Schließlich entwickeln die Teilnehmenden ein komplett neuartiges Rezept, das zur Eröffnung des Kunstprojekts „Das Dach“ allen Besucherinnen und Besuchern angeboten wird.

„Das Dach“ ist ein Projekt von Бükü, dem Büro für kulturelle Übersetzungen, in Kooperation mit dem Neuen Kunstverein Mittelrhein. Kuratiert wird es von Olga Vostretsova aus Leipzig und dem Neuwieder Künstler Elmar Hermann. An der
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Realisierung arbeiten internationale Künstlerinnen und Künstlern gemeinsam mit Laiengruppen aus der Deichstadt. Die Eröffnung der Ausstellung ist für Freitag, 16. September, um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Matthias geplant. Zu sehen ist sie dort rund zwei Wochen, dann zieht sie bis zum 28. Oktober um auf das Areal des NKVM auf dem ASAS-Gelände.

Im Vorfeld zur „Dach“-Ausstellung gehen zwei Workshop-Runden über die Bühne.  Geflüchtete aus der Ukraine erarbeiten ihre Beiträge in der Hans-Blume-Werkstatt des NKVM  unter Leitung der Künstlerin Charlotte Pohle, Emrah Gökdemir leitet Mitglieder des Seniorenbeirats und Amnesty International im Gemeindezentrum St. Matthias an. „Das Dach“ verbindet so unterschiedliche Perspektiven und setzt  verschiedene Schwerpunkte zum komplexen Thema Flucht. Das Projekt ist laut der Organisatoren ein Plädoyer für einen schöpferischen Dialog in Zeiten eines militärisch geführten Konflikts.

Das Eirene-Friedensfest im Garten des Eirene-Hauses an der Enerser Straße 81 steht für Dienstag, 20. September, von 17 bis 19 Uhr auf der Agenda. Dann gibt es unter anderem Gelegenheit, Neuigkeiten aus dem Projekt „Starke Nachbar_innen“ zu erfahren und bei einem gemeinsamen Imbiss den Austausch mit internationalen Freiwilligen aus Bolivien, Nicaragua und Uganda zu suchen. Eirene bittet um Anmeldungen unter der Telefon 02631 83790, E-Mail klein@eirene.org.

Die evangelische Kita Raiffeisenring zeigt am Freitag, 23. September, „Ein Nasenbär kracht durchs Dach“. Das Stück erzählt mit viel Humor, wie zwei einander völlig Fremde nach etlichen Missverständnissen doch noch Freunde werden. Ein lustiger Mix aus Puppentheater (Susanne End), Clownerie und Live-Musik (Georg Holtbernd) in Fantasiesprache – und daher international verständlich.

Ebenfalls am 23. September eröffnet die Fortbildungsakademie für Wirtschaft (FAW) in ihren Räumen an der Langendorfer Straße 105-107, 1. Stock, eine Ausstellung unter dem Motto „Jetzt wird geschrieben – mit Kalligraphie zum nachhaltigen Spracherwerb“. An diesem aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanzierten Projekt nehmen Männer, Frauen und Kinder teil. Durch das Erlernen der Kunst des Schönschreibens verbessern sie gleichzeitig ihre sprachlichen Fertigkeiten.

Über die Veranstaltungen Ende September/Anfang Oktober informiert eine weitere Pressemitteilung. Alle Veranstaltungen finden sich auch im Internet unter folgendem Link: https://www.neuwied.de/ikw2022.html.