Landrat Hallerbach: Zuzug junger Familien weiterhin auf hohem Niveau – Empfehlungsbeschluss des Jugendhilfeausschusses zur Fortschreibung

 

Kreis Neuwied. Auf seiner Sitzung am 18. März 2024 wird sich der Kreistag auch mit der Fortschreibung des Kita-Bedarfsplans 2024 befassen. Grundlage ist ein einstimmiger Empfehlungsbeschluss des Jugendhilfeausschusses des Landkreises. Die Fortschreibung nimmt vorrangig das neue Kita-Jahr 2024/25 in den Blick und enthält eine detaillierte Übersicht über die geplanten betrieblichen Angebote der Kitas im Kreisjugendamtsbezirk zum 1. September 2024. Im Übrigen wird aufgezeigt, wo ein Ausbau ist bzw. Veränderungen erforderlich sind und welche Bedarfe in den verschiedenen Einzugsbereichen bestehen.

 

„Die Fortschreibung bezieht sich auf 66 Kitas im Kreisgebiet, von denen 28 in freier und 38 in kommunaler Trägerschaft sind. Die geringere Anzahl der freien Träger im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich aus der Übernahme der Trägerschaft der vormals evangelischen Kitas Anhausen und Rüscheid durch den Kita-Zweckverband in der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach“, erläutert der Vorsitzende des Kreisjugendhilfeausschusses, Landrat Achim Hallerbach.

Die Planungen sehen insgesamt 5.901 Plätze insgesamt vor, davon entfällt ein Anteil von 251 Plätzen auf Kinder unter zwei Jahren. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber der letzten Fortschreibung um 183 Plätze.

Wie Kerstin Neckel, Kita-Referatsleiterin der Kreisverwaltung, begründet, ist der Platzausbau wegen der konstant hohen Kinderzahl und den früheren und damit jüngeren Zugang der Kinder in die Kitas unabdingbar.

Es gibt provisorische Lösungen in Form von Außengruppen und befristeten Erweiterungen an elf Standorten im Kita-Jahr 2024/25.

Die Ablösung erfolgt durch Neu- und Erweiterungsbauten. „Nach aktuellen Planungen ergeben sich nur noch 264 Plätze (4,5 % der Gesamtplätze), die keine Übermittagsbetreuung mit mindestens sieben Stunden (Rechtsanspruch) erfüllen. Seit 2021 konnten hier 470 Plätze erfolgreich auf den Rechtsanspruch umgestellt werden“, stellt Landrat Achim Hallerbach fest, und dankt den Kita-Trägern für die zügige Umsetzung.

Für die folgenden Kita-Jahre werden Bedarfsprognosen angestellt, die aufgrund von Fortschreibung bzw. Hochrechnungen aktueller Kinderzahlen, den Geburtenraten und den geplanten Wohnbaugebieten in den Ortsgemeinden beruhen.

„Diese Zahlen unterliegen daher naturgemäß einer gewissen Unsicherheit, sodass diese teilweise nur einen Anhaltspunkt darstellen können – das Ganze entspricht im übertragenen Sinn des sprichwörtlichen `Blick in die Glaskugel´“, betont Landrat Hallerbach und weist darauf hin, dass die absolute Anzahl der Kinder im Kita-Alter erstmals seit dem Jahr 2014 leicht rückläufig ist. Die maßgebliche Altersgruppe für die Kindertagesstätten-Bedarfsplanung ist von 2022 auf 2023 von 7.562 auf 7.515 Kinder (- 47 Kinder) gesunken. Die Geburtenrate ist nach einem erneuten Anstieg in 2021 wieder zurückgegangen.

Dennoch ist an einzelnen Standorten von einem weiteren Ausbau-Bedarf auszugehen: „Die Kinderzahl befindet sich kreisweit auf einem konstant hohen Niveau; der Zuzug junger Familien ist weiterhin auf einem hohen Niveau – wenn auch in einem geringeren Umfang als noch vor ein bis zwei Jahren. In vielen Kitas besuchen die Kinder bereits sehr jung die Einrichtungen und es ist festzustellen, dass dieser frühe Zugang auch in solchen Einzugsbereichen stetig zunimmt, in denen das Zugangsverhalten in den letzten Jahren noch zögerlicher war“, erklärt Referatsleiterin Kerstin Neckel.

Korrespondierend zu den in den letzten zehn Jahren gestiegenen Kinderzahlen sind kreisweit rund 1.700 Kita-Plätze hinzugekommen. Die Sicherstellungsquote ist aufgrund des erneuten Platzausbaus gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Regionale „Hot-Spots“, etwa in Breitscheid, Neustadt und St. Katharinen erfordern zudem weitere Lösungen zur Schaffung von Betreuungsplätzen.

„Aktuell befinden sich mit Dierdorf, Kleinmaischeid, Bonefeld, Hardert und Erpel Baumaßnahmen an fünf Standorten der Umsetzung; weitere Baumaßnahmen werden kurzfristig hinzukommen“, so Landrat Achim Hallerbach abschließend.