„Bitte nicht flücken das ist Bienen futer!“ steht auf dem bunt bemalten Hinweisschild in Kinderschrift. Es ziert mit vier anderen Bildern jetzt einen Wildblumenstreifen in der Rüsternallee auf der Kartause. Die Schilder wurden den Stadtgärtnern des Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen von CDU-Ratsfrau Monika Artz zur Verfügung gestellt. „Wir finden die Blumen wunderschön und möchten mit den Bildern um mehr Rücksichtnahme bitten“, sagt Artz. Denn die Einsaaten zwischen den Straßenbäumen sehen nicht nur schön aus, sie bieten auch Insekten wertvolle Nahrung.
Die Idee der Ratsfrau, anstatt Verbotsschilder lieber sympathische Kinderbilder aufzuhängen, wurde vom Eigenbetrieb begrüßt. In Zusammenarbeit mit Grundschullehrerin Anna-Carina Saneternik, die in unmittelbarer Nähe zu den Einsaaten wohnt, entstanden die Bilder von Zweitklässlern. Dabei lernten die Kinder auch etwas über Ökologie und Naturschutz. Ihre fröhlichen Zeichnungen sollen nun bewirken, dass die Menschen die Bedeutung der Wildblumenstreifen verstehen. Das ist auch nötig: „Als hier alles in schönster Blüte stand, habe ich eine Frau dabei beobachtet, wie sie Pflanzen ausgegraben hat“, berichtet Saneternik.
An der Rüsternallee blüht eine spezielle Wildblumenmischung, wie sie die Stadtgärtner an zahlreichen Stellen in Koblenz als Maßnahme gegen den Rückgang von Insekten eingesät haben. Die Blumen sind ein Ersatz für unansehnlich gewordene Heckenpflanzen. Ob die Wildblumenstreifen in den kommenden Jahren so schön bleiben, muss sich zeigen. „Wir sammeln noch Erfahrungen mit dieser Art der Begrünung“, erklärt Jana Fettweiß, zuständig beim Eigenbetrieb für Pflegemanagement.
In den kommenden zwei Wochen werden die Blühstreifen von seinem Team gemäht, erklärt Bezirksmeister Bernd Linsel. Der notwendige Rückschnitt sorgt dafür, dass verblühte Pflanzen neu austreiben und sich auch langsam wachsende Sorten entfalten können, die bislang überwuchert wurden. Damit genügend Samen insbesondere von den einjährigen Sorten für kommendes Jahr auf der Fläche verbleibt, lassen die Gärtner das Schnittgut einige Tage liegen. Das gibt den Pflanzen Zeit, auszusamen.
Die Kartause habe von der Umgestaltung deutlich profitiert, sagte Ratsfrau Artz. „Wir bedanken uns bei den Stadtgärtnern für das Engagement und hoffen, dass sich die Idee mit den Hinweisschildern verbreitet – und Grundschüler im ganzen Stadtgebiet mitmachen.“