Die Vallendarer Handballer konnten sich im schweren Auswärtsspiel beim Favoriten HF Illtal einen Punkt erspielen. 26:26 lautete das Ergebnis nach 60 Minuten, wodurch die Mannschaft von Veit Waldgenbach die gute Leistung aus der Vorwoche bestätigte. Die Löwen befinden sich nach drei Spieltagen im Mittelfeld der Tabelle und müssen nächstes Wochenende zu einem alten Bekannten reisen.

Die Spielzeit in der Illtaler Hellberghalle war fast abgelaufen, da kam der Ball noch einmal zu Kalani Schmidt. Der Linksaußen fasst sich ein Herz und sprang aus spitzem Winkel ein. Der Wurf wurde gehalten, doch Schmidt auch beim Abschluss behindert. Die Unparteiischen zögerten keinen Moment und zeigten auf den Siebenmeterpunkt, die Spielzeit war abgelaufen. Rechtsaußen Christian Offermann, der zuvor bereits alle Versuche verwandeln konnte, übernahm Verantwortung und versenkte die Kugel zum umjubelten Ausgleich ins Illtaler Netz.

Vorausgegangen war in den finalen Minuten eine leidenschaftliche Aufholjagd, in welcher die Löwen einen 2-Tore-Rückstand wettmachten. Das Spiel schien da bereits verloren geglaubt, doch Torhüter Nils Lorenz, der einen wichtigen Siebenmeter entschärfte und eine bärenstarke Abwehrleistung brachten den HVV wieder in Schlagdistanz.

Bis auf die ersten fünf Minuten, wo man Illtal zu viel Platz gewährte, war Vallendar gleichwertig, phasenweise sogar überlegen. Dem 0:1 der Löwen folgten drei Treffer der Hausherren. Besonders der Rückraum um Christoph Holz und Marcel Becker war nicht zu bremsen. Waldgenbach sah sich gezwungen bereits nach sechs Minuten die erste Auszeit zu nehmen. Die Begegnung war in der Anfangsphase von großer Unruhe geprägt, denn die beiden Unparteiischen verteilten auf beiden Seiten großzügig Zeitstrafen. Die Unterbrechung zeigte Wirkung, Waldgenbachs Löwen waren in der Folge wacher und kämpften sich wieder heran.

Veit Waldgenbach: „Da waren wir noch nicht richtig angekommen. Illtal hat enormen Druck und viel Tempo erzeugt. Zunächst konnten wir das nicht richtig kontrollieren, das ist uns nach einer kleinen Umstellung aber von Minute zu Minute besser gelungen.“

Neuzugang Christian Schröder, nach dem Time Out eingewechselt, wirbelte die Deckung der Saarländer mächtig durcheinander. Doch der Ausgleich wollte noch nicht glücken. Der eingewechselte Neuzugang Nils Lorenz strahlte im Tor viel Sicherheit aus und gab dem Angriff so die Möglichkeit sich heranzupirschen. Beim Stand von 13:12 für die Hausherren ging es in die Kabine.

Nach der Pause war erneut Illtal dominant und setzte sich mit drei Treffern in Serie wieder ab. Vallendar schüttelte sich kurz und startete dann eine beeindruckende Aufholjagd. Der Innenblock um Schaub, Strüder und Stein stand wie eine Festung und Illtal wirkte von Minute zu Minute konzeptloser. Beim 18:18 glückte endlich der langersehnte Ausgleich, im direkten Abschluss sogar die Führung. Die Löwen hätten sich sogar noch weiter entfernen können, doch Busse und Schaub scheiterten am Aluminium.

Wieder waren es Holz und Becker, welche für die Zebras aufschlossen und dann auf die Siegerstraße bugsierten. Doch selbst ein 25:23 und später ein 26:24-Rückstand konnte den Kampfgeist des HVV nicht brechen. Die eingangs beschriebenen Minuten mündeten in einer Feier, die einem doppelten Punktgewinn glichen.

Dem HVV ist damit eine echte Überraschung geglückt, welche kombiniert mit der guten Leistung gegen Völklingen einen positiven Trend erkennen lässt. Am kommenden Samstag, 21.09.2019 muss Vallendar erneut auf Reise gehen.

In Ludwigshafen wartet die von Andreas Reckenthäler trainierte VTV Mundenheim auf den HVV. Mundenheim zeigte sich bisher launisch, den Auftaktniederlagen gegen Zweibrücken und Kastellaun/Simmern folgte nun endlich der erste doppelte Punktgewinn gegen Rhein-Nahe Bingen. Die Löwen können voller Selbstbewusstsein und mit breiter Brust diese erneut schwierige Aufgabe angehen. Das Spiel findet um 18:00 Uhr in der Halle Schulzentrum in Mundenheim statt.