Nach einer sehr kurzen Weihnachtspause geht es für die Handballer des HV Vallendar direkt mit einem echten Highlight los. Im ersten Spiel des neuen Jahrzehnts, kommt direkt der ewige Rivale TV 05 Mülheim am Freitag, 10.01.2020 um 20:00 Uhr auf den Mallendarer Berg. Das Team von Veit Waldgenbach strotzt vor Selbstbewusstsein und möchte endlich wieder einen Derby-Sieg einfahren. Einen Tag später müssen die Löwen dann im Rheinland-Pokal antreten.

Beruhigt und freudig ging es für Waldgenbach und seine Truppe in die verdiente Weihnachtspause, wenn auch nur kurz. Denn sein HVV war, neben dem Gast aus Eckbachtal, das einzige Team der Liga, welches noch am 21. Dezember auf die Platte musste. In einer dramatischen Begegnung gewann seine Mannschaft vor 350 Zuschauern in allerletzter Sekunde gegen den Vorletzten HSG Eckbachtal. Damit blieb man nicht nur zum dritten Mal in Serie ohne Niederlage, sondern schob sich auch auf den 9. Tabellenplatz und war erstmals einstellig in dieser Runde. Mehr sogar noch, die Löwen überholten durch das 27:26 auch eben jenen TV 05 Mülheim. Dies zwar nur auf Grund des besseren Torverhältnisses, doch danach fragte am Ende des Tages niemand.

Nun also wieder Mülheim, denen man Ende November bereits einen Punkt aus dem Schul- und Sportzentrum abluchsen konnte. Lange hatten die Löwen die Vorteile auf ihrer Seite, doch der TV schüttelte seine Anfangsnervosität schnell ab. Am Ende ein gerechtes Unentschieden, welches Vallendar aber weiterhin auf einen Derby-Sieg warten ließ. Am kommenden Freitag soll sich das nach Möglichkeit ändern. Das gute an der kurzen Pause?

„Wir haben zwar eine Woche weniger Pause gehabt, dafür sind wir aber auch eine Woche länger im Rhythmus geblieben“, sagt Waldgenbach. Genügend Ruhe gönnte er seiner Mannschaft dennoch, ehe der Übungsleiter bereits am 02. Januar zum Trainingsauftakt rief. Waldgenbach: „Relativ früh, aber auch notwendig. In der Derby-Woche fehlt ja traditionell sowieso eine Trainingseinheit, da müssen wir rechtzeitig wiederbeginnen.“

Seine sportlichen Wünsche für das neue Jahr sind relativ schnell genannt: „Ich wünsche mir, dass wir einfach so weiterspielen wie zuletzt. Da haben wir vieles richtig gemacht, vor allem gegen Offenbach. Das Spiel gegen Eckbachtal war qualitativ nicht so hochwertig, dafür aber echter Abstiegskampf, in welchem wir dann die besseren Nerven bewiesen haben.“ Insgesamt ist die Entwicklung seiner Truppe deutlich zu spüren.

Vallendar wirkt von Woche zu Woche stabiler, hat sich an das Konzept des neuen Trainers gewöhnt. Dadurch war es auch möglich Ausfälle zu kompensieren. Allen voran die von Moritz Gutfrucht, Jonas Strüder, Christian Schaub und Merlin Busse, die allesamt gleich mehrere Partien verpassten. Die Personaldecke für das Derby ist daher auch schwer zu prognostizieren. Es bleibt abzuwarten, welche Spieler ihre Blessuren und Verletzungen auskurieren konnten und auch, ob alle Krankheiten ausgestanden sind.

Kapitän Oliver Lohner: „Es war eine harte Hinrunde, das muss man schon sagen. Viele Spieler mussten enorm viel leisten und waren entsprechend platt. Ich denke aber, dass wir gerüstet sind für das Derby, denn wir wollen unseren fantastischen Fans endlich wieder einen Sieg gegen Mülheim schenken.“

Bei eben jenem TV 05 Mülheim ist in den letzten Wochen des Jahres 2019 ein wenig Ernüchterung eingekehrt. Nach einem fulminanten Saisonstart wurde der Gast von der anderen Rheinseite immer weiter nach unten durchgereicht. Dies mündete schließlich im 11. Tabellenplatz zu Weihnachten. Aus den letzten sechs Spielen konnte man lediglich drei Punkte holen. Der einzige Sieg glückte gegen Schlusslicht Dillingen/Diefflen, um das Unentschieden gegen Vallendar gab es Niederlagen gegen Bingen, Worms, Budenheim und Zweibrücken. Doch auch Mülheim-Coach Hilmar Bjarnason hatte mit einer Vielzahl an Verletzungen zu kämpfen. Beim 32:26 gegen Dillingen hatte der Übungsleiter dann wieder die volle Kapelle an Bord, was auch für das Derby am kommenden Freitag erwartet wird.

Freuen können sich die Zuschauer, welche wieder zu hunderten erwartet werden, auf ein tempogeladenes und kampfbetontes Spiel. Für die Vallendarer Löwen wird es in erster Linie darum gehen, eine solide Defensive auf das Parkett zu stellen und den Rückraum des TV zu bekämpfen. Dort wird das Augenmerk vermutlich auf Spielmacher Julian Vogt liegen, dessen Zusammenspiel mit Kreisläufer Philipp Schwenzer genauso gefährlich ist, wie seine Abschlüsse. Flankiert wird Vogt von Jan Hommen, Lucas Freimuth und dem jungen Peter Mittmann, alles Spieler, die auch aus der Distanz abschließen können. Mit Backes und Langen stehen Hilmar Bjarnason zwei schnelle und abschlussstarke Außen zur Verfügung.

Auf Waldgenbach und seine Mannen kommt ein Gegner zu, der auf allen Positionen durchgehend gut besetzt ist, unterschätzen darf man keinen der gegnerischen Akteure. Waldgenbach: „Bei Mülheim kann jeder Spieler Tore erzielen, daher dürfen wir auf keiner Position auch nur eine Sekunde nachlässig werden.“ Bisher glückte das seinem Team sehr gut, denn der Abwehrverbund des HVV gehört zu den besten der Oberliga.

Doch welches Mittel muss man im eigenen Ballbesitz anwenden? Schwer zu sagen, denn auch der TV hat eine körperlich starke Deckung, die in der Mitte aus Schwenzer und Dahmen besteht und dahinter mit Tobias Zelter über einen der besten Torhüter der Liga verfügt. Daher wird es wohl eine Kombination der beiden Komponenten Geduld und Geschwindigkeit sein, welche richtig dosiert das Mittel zum Erfolg sein können.

Doch der kommende Freitag ist nicht nur ein wichtiges Spiel für beide Teams, sondern auch für das gesamte Handball-Rheinland. Seit Jahren ist das ewig junge Derby zwischen Vallendar und Mülheim das Flaggschiff des Handballsports der Region. Bietet neben großen Emotionen auch hochklassigen Sport und lockt unzählige Zuschauer in die Hallen. Auch am Freitag erwartet der gastgebende HV Vallendar mehrere hundert Zuschauer, eine frühe Anreise ist daher allen Fans anzuraten.

Um nochmals mehr Parkmöglichkeiten zu schaffen, wird wieder der „Rote Platz“ auf der Rückseite der Halle geöffnet sein. Anwurf ist am Freitag, 10.01.2020 um 20:00 Uhr zur besten Zeit. Außerdem wird es wieder einen Kartenvorverkauf geben. Ab Dienstag kann man Tickets in der Alten Apotheke Vallendar, Hellenstraße 21, kaufen.

Eingeläutet wird das „große“ Derby jedoch bereits um 17:30 Uhr, denn dort treffen die B-Jugend-Teams der beiden Vereine aufeinander. Es ist alles angerichtet für einen fantastischen Derby-Abend, mit einem hoffentlich erfolgreichen Ausgang für beide Löwen-Teams.

Direkt am Tag nach dem Spiel gegen Mülheim, geht es auch schon weiter für die Löwen. Bereits am Samstag, 11.01.2020 muss der HVV im Achtelfinale des Rheinland-Pokals antreten. Um 17:00 Uhr ist man beim Rheinlandligisten DJK/MJC Trier zu Gast. Eine Verlegung auf Sonntag war hier leider nicht möglich, da die Gastgeber trotz der Bündelung aller vorhandenen Kräfte keine andere Halle bekommen konnten.

Der HVV freut sich auf eine Vielzahl von Zuschauern, welche die Löwen auf ihrem Weg zum Derby-Sieg unterstützen.

Quelle: HVV