Nach acht erfolgreichen Amtsjahren als Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz verabschiedet sich mit Ablauf des 15. Dezembers Dr. Margit Theis-Scholz in den Ruhestand.
Sie kam am 8. Februar 1958 in Koblenz auf die Welt und besuchte während ihrer Schulzeit verschiedene Bildungseinrichtungen in Koblenz. Nach ihrem Lehramtsstudium für Sonderschulen und der Weiterbildung im Bereich der Diplom-Pädagogik fand Theis-Scholz den Weg in die Rhein-Mosel-Stadt zurück: Von 2002 bis 2010 war sie Förderschulrektorin an der Diesterwegschule. Eine weitere Stufe auf der Karriereleiter erklomm Theis-Scholz in Köln, wo sie einige Jahre als Lehrbeauftragte tätig war.
Am 16. Dezember 2015 begann sie als Dezernentin für Bildung und Kultur in der Stadt Koblenz. Ein Glücksfall, wie Theis-Scholz dies selbst bezeichnet: „Die mit den Aufgaben der Dezernentin für Bildung und Kultur verbundenen Herausforderungen und mein eigener Anspruch, mich gestaltend in meiner Geburtsstadt Koblenz einbringen zu können, wurden für mich persönlich zum Glücksfall, denn ich konnte mich meinen großen professionellen Interessensgebieten, der Bildung und der Kultur, nun auch in meinem letzten Berufsabschnitt intensiv widmen.“
Theis-Scholz folgte auf Detlef Knopp, der bereits ein großes Projekt zur Sanierung der Schulen angestoßen hatte, welches sie weiter ausführen ließ. Mit ihr wurde Koblenz auch Vorreiter in Rheinland-Pfalz bei der Planung und Umsetzung der Neubauten der Grundschulen. Die werden zukünftig nicht mehr als klassische Flurschule, sondern als moderne Clusterschule gebaut. Das erste Bauprojekt im Koblenzer Stadtteil Rauental wird in den kommenden Wochen fertiggestellt und der Schulbetrieb starten.
Doch damit nicht genug, Dr. Margit Theis-Scholz hat bei der Bund-Länder-Vereinbarung für den Digitalpakt für Schulen sofort reagiert: Die Stadtverwaltung hat frühzeitig die entsprechenden Fördermittel beantragt und konnte so Lehrer- und Schülerschaft mit Tablets sowie interaktive Tafeln und Displays samt den zugehörigen Steuerungsgeräten versorgen und somit die Digitalisierung an Koblenzer Schulen vorantreiben.
Der Ausbau von Ganztagsschulangeboten begleitete die Dezernentin für Bildung und Kultur dauerhaft und mittlerweile gibt es in Koblenz ein breiteres Angebot.
Seit 2018 finden jährlich die Koblenzer Wochen der Demokratie statt. Damit wird politische Bildung erlebbar und ein Stück Stadtgeschichte transportiert. Dank Theis-Scholz konnte dies auch während der Pandemie teilweise stattfinden.
Für den Fachbereich Kultur konnte sie zu neuen kulturellen Veranstaltungen einladen, die mittlerweile fest verankert sind. So findet regelmäßig das kulturelle Frühstück und die Kultursprechstunde statt – Dialogformate, die zum Austausch einladen.
Im Ludwig Museum wurde während der Amtszeit von Theis-Scholz die Friedensglocke des bekannten Sängers Michael Patrick Kelly ausgestellt. Die Kunst- und Kulturliebhaberin war begeistert, sodass sie die Idee einer eigenen Koblenzer Friedensglocke vorantrieb. Für die Produktion der Friedensglocke wurde – ganz nach dem Beispiel von Kelly – alte Kriegsmaterialien aus der Region wie Munitionsfunde verwendet.
Gerade während der Corona-Pandemie litten die Kulturschaffenden unter den bestehenden Lockdowns. Neben ihrem schon 2018 gegründeten Verein „Koblenzer Kulturverein“ versuchte sie über verschiedene Maßnahmen die Kulturschaffenden zu unterstützen. Durch die Ausrichtung verschiedener Festivals und die Einrichtung einer digitalen Plattform „Kulturhaus Koblenz“ seitens der Stadt gelang ihr dies.
Das nächste Projekt, für welches sich Dr. Margit Theis-Scholz starkgemacht hat, wird auch an ihren Nachfolger Ingo Schneider übergeben. Das Stadtarchiv erhielt im Jahr 2022 Zeitkapseln, die mit dem #bugauni2029 Projekt zusammenhängen. Zehn bekannte Persönlichkeiten aus der Region haben ihre Meinung zur Bundesgartenschau 2029 im Mittelrheingebiet aufgezeichnet und dort verschlossen. Mit dem Wissenstand von 2022 soll 2029 geschaut werden, welcher Stand geblieben ist, welcher sich verändert hat oder gar auch anders umgesetzt wurde. Dank dieses Projektes kam es zu einer weiteren Kooperation zwischen der Universität Koblenz und der Stadtverwaltung Koblenz.
„Während so mancher dem Ende seines Berufslebens entgegenfiebert, plagt mich der Umstand, dass ich noch häufig morgens aufwache und Bäume ausreißen könnte. Daher: Am 15. Dezember ist mein letzter Arbeitstag und am 16. Dezember beginnen meine ehrenamtlichen Tätigkeiten“, sagt die scheidende Bildungs- und Kulturdezernentin Dr. Margit Theis-Scholz.
Oberbürgermeister David Langner sagt zum Abschied der Dezernentin: „Ich bin Margit Theis-Scholz für ihr unglaubliches Engagement in ihrem Dezernat dankbar. Dank des Tatendranges konnten viele Projekte umgesetzt, vorangetrieben oder am Leben erhalten werden. Besonders dankbar bin ich für den von ihr betriebenen konsequenten Ausbau des Ganztagangebots an Schulen. Ich bin mir sicher, dass wir uns trotz Ruhestand noch begegnen und einen guten Austausch haben werden.“
Der Nachfolger von Dr. Margit Theis-Scholz wird Ingo Schneider. Er tritt sein Amt am 16. Dezember als neuer Dezernent für Bildung und Kultur bei der Stadt Koblenz an.
Bildunterzeile:
Räumung_Büro_MTS:
Dr. Margit Theis-Scholz hört nach acht Jahren aus Altersgründen als Dezernentin für Bildung und Kultur in Koblenz auf. Ihr Büro im Koblenzer Rathaus hat die 65-Jährige daher dieser Tage schon sukzessive ausgeräumt. Foto: Stadt Koblenz/Andreas Egenolf
Verabschiedung_Theis-Scholz:
Der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner (links) verabschiedete die scheidende Bildungs- und Kulturdezernentin Dr. Margit Theis-Scholz aus ihrem Amt. Nach acht Amtsjahren wurde sie zum Abschied mit Standing Ovations in der Stadtratssitzung verabschiedet. Foto: Stadt Koblenz/Andreas Egenolf