Zwei Spiele innerhalb von knapp 24 Stunden – so sah das Wochenende für die Vallendarer Handballer aus. Am Freitagabend bat der TV 05 Mülheim zum Rheinland-Derby, am darauffolgenden Tag ging es dann nach Ludwigshafen zum Tabellenführer Mundenheim. Beide Partien gingen verloren, dennoch bescheinigte Trainer Veit Waldgenbach seiner Mannschaft gute Leistungen.

Knappe Niederlage im Rheinland-Derby

Doch der Reihe nach: Das Gastspiel beim ewigen Rivalen TV 05 Mülheim stand unter keinem guten Stern. Der Grund dafür ist leicht zu finden: Die Löwen mussten ohne Christian Schröder, der in der Vorwoche noch 20 Tore erzielte, antreten. Die durch diverse Langzeitverletzte ohnehin stark dezimierten Vallendarer, mussten sich also wieder etwas einfallen lassen.

Die Anfangsphase verlief bis zum 5:4 (13. Minute) ausgeglichen. Dann kam ein Bruch ins Spiel der Gäste, begünstigt durch Fehlpässe und technische Fehler. Kalani Schmidt: „Wir hatten in unseren Angriffen nicht genügend Tiefe, haben zu viel quer gespielt und es der Mülheimer Defensive dadurch leicht gemacht.“ Der TV 05 legte einen Lauf aufs Parkett und zog auf 9:4 (19. Minute) davon. Auch zwei Auszeiten von Waldgenbach brachten nicht den gewünschten Effekt. Der HVV fand im Angriff kein Mittel gegen den gut eingespielten Innenblock und den starken Keeper Yannik Stromberg.

Beim Stand von 14:8 ging es in die Halbzeit. Dort appellierte Veit Waldgenbach an die Ehre seiner Spieler. Die emotionale Ansprache zeigte Wirkung, denn aus der Kabine kam eine andere Mannschaft. Zwar konnte man den Rückstand zunächst nur leicht verkürzen, doch präsentierten die Gäste einen anderen Willen und eine andere Körpersprache. Nach 48 Minuten stand es immer noch 18:13 für Mülheim, doch jetzt kam die Zeit der Löwen.

Getragen von einer agilen 5:1-Deckung, zwang man den Favoriten zu Fehlern und zwischen den Pfosten parierte Nils Lorenz einen Ball nach dem anderen. Auch eine schwere Verletzung von Christian Offermann konnte den Lauf nicht stoppen. Ihm sei an dieser Stelle gute Besserung und eine schnelle Genesung gewünscht.
In den finalen 10 Minuten knabberte Vallendar Tor um Tor ab und läutete spätestens beim 20:18 in eine heiße Schlussphase ein. Zwei weitere Treffer durch Kalani Schmidt und Marvin Buch besorgten das umjubelte 20:20-Unentschieden. Mülheim konnte einen Treffer nachlegen, der folgende Löwen-Angriff landete nicht im Netz, sodass das 22:20 nur noch Formsache war.

Auf Grund einer zu schwachen ersten Halbzeit und schwindender Kräfte, konnte sich Vallendar nicht belohnen. Veit Waldgenbach: „In der ersten Halbzeit waren wir im Angriff nicht dynamisch genug. Das Team hat dann Wille, Herz und Charakter gezeigt. Auch wenn wir nicht gewonnen haben, so bin ich sehr stolz über die Moral der Truppe.“

Für den HVV spielten in Mülheim: Lorenz, Schenk (beide im Tor), Lohner (6), K. Schmidt (6/5), Buch (4), Offermann (3/1), Fischer (1), F. Schmitt, Woods, Stein, Bauch, Klein, Schleier, Brügel.

Starke Leistung beim Tabellenführer

Am nächsten Tag ging es direkt mit einer weiteren Auswärtspartie weiter. Die Reise ging zum Tabellenführer VTV Mundenheim, die in dieser Saison zu Hause noch ungeschlagen sind. Auf Vallendar wartete demnach der designierte Aufsteiger in die 3. Liga. Mundenheim überzeugte in der bisherigen Runde vor allem durch einen starken Rückraum und eine aggressive Abwehr. Zudem freuten sich alle Beteiligten auf ein Wiedersehen mit Ex-Löwen Marco Binnes.

Doch wer an diesem Abend dachte, dass die Löwen komplett chancenlos wären, sollte sich irren. Trotz schwerer Beine vom Derby, spielte Vallendar von der ersten Minute an munter mit. Die ersten Minuten standen im Fokus der Angriffe, denn es fiel ein Tor nach dem anderen. Auch die am Vortag vermisste Tiefe war nun da, auch weil Christian Schröder wieder an Bord war. Den Rheinländern gelang es sogar mehrfach in Führung zu gehen und ging schließlich mit einem 14:14-Unentschieden in die Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel hielt der HVV das Spiel lange ausgeglichen und damit offen. Zwei kleine Fehler nutzten die Hausherren gnadenlos aus und gingen mit 21:19 (46. Minute) in Front. Diesen Vorsprung hielten die erfahrenen Mundenheim und profitierten gleichzeitig von einer großen Bank und vielen Wechselmöglichkeiten. Am Ende verließen die Löwen mit 27:25 als Verlierer das Feld.

Doch auch hier fand Waldgenbach nur lobende Worte: „Was die Mannschaft in den letzten 24 Stunden geleistet hat ist wirklich außergewöhnlich. Die Niederlage in Mülheim tat sehr weh, doch wir haben das heute direkt ausgeblendet. Ich bin sehr stolz, man hat hier eine echte Mannschaft gesehen. Darauf und auf den jüngsten Siegen gegen Saulheim und Eckbachtal, können wir aufbauen. Vor uns liegen jetzt wegweisende und wichtige Spiele.“

Für den HVV spielten in Mundenheim: Lorenz, Corcilius (beide im Tor), Schröder (9), K. Schmidt (7/3), Lohner (4), Buch (2), F. Schmitt (1), Fischer (1), Woods (1), Stein, Bauch, Klein, Brügel.

Ausblick auf die kommende Woche
In der Tat geht es im Eiltempo weiter. Bereits am Mittwoch, 30.03.2022 um 20:30 Uhr reist man nach Rheinhessen zur HSG Rhein-Nahe Bingen. Die HSG belegt aktuell mit 23:17 Punkten den 7. Tabellenplatz. Im Hinspiel hatte der HVV mit 23:26 knapp das Nachsehen, daher hat man noch eine Rechnung offen. Mit der Leistung der letzten Wochen, braucht man sich sicherlich nicht verstecken.

Am Samstag, 02.04.2022 um 18:00 Uhr ist dann der direkte Konkurrent HSG Worms zu Gast auf dem Mallendarer Berg. In diesem Spiel möchte Vallendar dringend zwei Punkte einfahren und sich im Kampf gegen den Abstieg die bestmögliche Ausgangslage schaffen. Denn Worms liegt auf dem 13. Tabellenplatz, der HVV hat also die Möglichkeit den Abstand weiter zu vergrößern.

 

Quelle HV Vallendar Presse