Für faire Tariferhöhungen im Kfz-Handwerk
Aktive Mittagspause bei Daimler Truck in Koblenz
- Tarifforderung im Kfz-Handwerk Rheinland-Pfalz: 6,5% mehr Entgelt, 170 Euro mehr für Auszubildende aus 12 Monate, sowie eine Entlastungskomponente
- Arbeitgeber legen in der ersten Tarifverhandlung für Rheinland-Pfalz am 3. April 2025 in Koblenz kein Angebot vor
- Beschäftigte bei Daimler Koblenz machen sich am 16. April mit einer aktiven Mittagspause für die Tarifforderung stark
- Zweite Verhandlung geplant für den 21. Mai 2025 in Koblenz
Bereits auf der Betriebsversammlung am Mittwoch, 16. April bei Daimler Truck in Koblenz waren die aktuellen Tarifverhandlungen für das Kfz-Handwerk das zentrale Thema. Nach der Betriebsversammlung stellten sich die Beschäftigten in einer aktiven Mittagspause demonstrativ hinter die Tarifforderung der IG Metall für das Kfz-Handwerk nach 6,5 % mehr Entgelt bzw. 170 Euro mehr für Auszubildende und eine Entlastungskomponente. Die ersten Tarifverhandlungen für Rheinland-Pfalz waren am 3. April ohne Angebot zu Ende gegangen. Zur zweiten Verhandlung am 21 Mai erwartet die IG Metall ein faires und verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeber.
„Bei Daimler Truck in Koblenz war das vergangene Jahr ein Erfolgsjahr und davon wollen die Beschäftigten auch profitieren.“ so Claus Poppenberg, Betriebsratsvorsitzender bei Daimler in Koblenz und als Mitglied der Tarifkommission an den Tarifverhandlungen beteiligt. „Das Thema Fachkräftesicherung ist für uns ein großes Thema und wird auch von der Geschäftsführung als solches betont.“ so Claus Poppenberg weiter: „Das geht nur mit guten Entgelten, vor allem aber auch Wertschätzung für die Leistungen der Kollegen und mit einer guten Ausbildungsstrategie.“ Dies alles sei auch Thema in den Tarifverhandlungen.
„Trotz politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten schultern die Beschäftigten in im Kfz-Handwerk aktuell vor allem in den Werkstätten die große Auslastung.“ so Stefanie Majer, politische Sekretärin der IG Metall Koblenz und ebenfalls Mitglied der Tarifkommission des Kfz-Handwerk Rheinland-Pfalz. „Neben dem Schwerpunktthema Entgelt, muss daher auch für Fragen wie Fachkräftesicherung und Ausgleich für die Belastungen in den Tarifverhandlungen eine Antwort gefunden werden.“
Die erste Tarifverhandlung sei in guter Atmosphäre verlaufen, allerdings dennoch ohne ein Arbeitgeberangebot zu Ende gegangen. „Gerade mit einer Entlastungskomponente tun sich die Arbeitgeber im Kfz-Handwerk wohl schwer.“ so Stefanie Majer weiter. „Die zweite Verhandlung ist leider sehr spät für den 21. Mai angesetzt. Hier erwarten wir aber definitiv ein faires Angebot der Arbeitgeberseite, das in allen Forderungspunkten Wertschätzung gegenüber den Leistungen der Beschäftigten zeigt. Im besten Fall schaffen wir eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung.“ Sollte dies nicht gelingen, bereitet sich die IG Metall Koblenz auf stärkere Auseinandersetzungen vor. Die IG Metall und die betrieblichen Vertreterinnen und Vertreter hofften auf gute Verhandlungen, seien aber gemäß dem Motto der Tarifrunde, auch bereit „einen Gang hochzuschalten“, sollten die Arbeitgeber dies nötig machen.
Die Tarifverträge des Kfz-Handwerks wurden bundesweit zum 31. März 2025 gekündigt.
In Rheinland-Pfalz verhandelte die IG Metall Mitte erstmals am Donnerstag, 3. April 2025 in Koblenz mit der Tarifgemeinschaft Kraftfahrzeuggewerbe Rheinland-Pfalz für die rund 11.000 Beschäftigten in tarifgebundenen Werkstätten und Autohäusern. Die zweite Verhandlung ist für den 21. Mai angesetzt. Bundesweit wird aktuell in weiteren Tarifgebieten für insgesamt über 50.000 Beschäftigte im Kfz-Handwerk verhandelt.