Ein Ort der Förderung und Inklusion

Lahnstein. Die Stadt Lahnstein als einer der größten kommunalen Waldbesitzer in Rheinland-Pfalz weist einen Kur- und Heilwald zur Nutzung für gezielte Therapiezwecke aus. Teil dieses Projekts ist auch ein etwa acht Hektar großer Waldbereich rund um den Aspich, auf dem sich der Kinderheilwald befindet – ein Ort, der nicht nur die Fantasie von Kindern beflügelt, sondern auch ihre Gesundheit und Entwicklung fördert.

Am 18. März besuchte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig gemeinsam mit Oberbürgermeister Lennart Siefert, Vertretern aus der Stadtverwaltung Lahnstein, dem Forstamt, Projektteilnehmern und -förderern und Vertretern der Lahnsteiner Fraktionen den Kinderheilwald, um sich das innovative Projekt vorstellen zu lassen und um über eine mögliche Förderung seitens des Ministeriums zu sprechen.

Schwerpunkt ist die Wiederherstellung der Gesundheit von Kindern sowie die Gesundheitsvorsorge. Auf den 21 Stationen werden Kinder spielerisch in ihrer gesundheitlichen Entwicklung unterstützt: Beim Suchen, Laufen, Klettern, Balancieren, Werfen, bewussten Atmen, Hören, Riechen, Fühlen und Tasten werden alle Sinne angesprochen. Durch die freie Bewegung im Wald werden Konzentration und Aufmerksamkeit, Kreativität, motorische und koordinative sowie psychische Fähigkeiten gefördert.

Weiterer Bestandteil des Kinderheilwaldes ist das Waldklassenzimmer. Im Sommer 2024 ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule Koblenz die Realisierung einer Überdachung geplant, die eine wetterunabhängigere Nutzung ermöglicht. Prof. Stephan Jost aus dem Fachbereich Bauen, Kunst, Werkstoffe der Hochschule stellte die Pläne vor.

Zusätzlich sollen zu den bereits bestehenden Stationen, die sich speziell an Kinder mit Förderbedarf richten und ihnen ein noch vielfältigeres Bewegungs- und Spielerlebnis bieten, weitere Inklusionsstationen geschaffen werden, damit alle Kinder den Heilwald in vollem Umfang erleben können.

Als Geschenk erhielt Ministerin Hubig das Buch „Von der Idee in den Wald“ vorgestellt, das alles Wissenswerte rund um den Kinderheilwald und dessen therapeutische und waldpädagogische Ziele beleuchtet und Einblicke in zukünftige Projekte gibt, die den Waldbesuch zu einer noch wertvolleren Erfahrung machen.

Der Kinderheilwald ist ein zutiefst soziales Projekt. Er setzt ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Zukunftsorientiertheit, steht jedem offen und kann von allen besucht und kostenfrei genutzt werden. In seiner Ansprache betonte Oberbürgermeister Lennart Siefert die Bedeutung des Kinderheilwaldes für die gesamte Gemeinschaft: „Unser Kinderheilwald ist mehr als nur ein toller großer Spielplatz. Er stellt die Individualität und die Bedürfnisse der Kinder in den Vordergrund. Durch diesen einzigartigen Ort schaffen wir nicht nur Möglichkeiten zur Bewegung und Entdeckung, sondern auch Raum für Inklusion und gemeinsames Wachsen.“

Bildunterzeilen

Bild 1: Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig zusammen mit Waldpädagoge Willi Bausch-Weis, Fördervereinsvorsitzendem Peter Labonte, Judith Könsgen vom Rhein-Taunus-Krematorium GmbH (Hauptspender des Kinderheilwaldes) und Oberbürgermeister Lennart Siefert an der Willkommensstation.