Erste Netzwerkkonferenz im Kreis Neuwied: Teilnehmer diskutieren über sinnvolle Angebote für Senioren 

Wie kann man die Gesundheit von Seniorinnen und Senioren im Kreis voranbringen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der ersten Netzwerkkonferenz „Gesund älter werden im Kreis Neuwied“. 32 Vertreter von Senioren- und Migrationsbeiräten, Beratungs- und Bildungseinrichtungen, Sportvereinen, Krankenkassen und Verwaltungen trafen sich im Außerschulischen Lernort in Linkenbach, um sich über Angebote zur Gesundheitsförderung älterer Menschen auszutauschen und sich zu vernetzen.

Landrat Achim Hallerbach wies dabei auf verschiedene Projekte hin, die der Kreis bereits angegangen ist, wie zum Beispiel das Programm zum Aufbau gesundheitsfördernder Strukturen in der Kommune. Dessen Ziel ist es, für alle Lebensphasen – vom Aufwachsen bis zum Älter werden – Präventionsangebote für ein gesundes Leben zu entwickeln und vorhandene Angebote bekannter zu machen.

„Der Fokus der ersten Netzwerkkonferenz wurde bewusst auf die Zielgruppe der älteren Menschen gelegt, da diese aufgrund des demographischen Wandels eine stark wachsende Gruppe darstellen, was wiederum Herausforderungen nicht nur für den Einzelnen, sondern für die gesamte Versorgungsstruktur mit sich bringt,“ betonte Landrat Achim Hallerbach bei der thematischen Einführung. In mehreren intensiven Arbeitsphasen brachten die Teilnehmenden ihre Expertise ein, äußerten Wünsche zur Verbesserung der Gesundheitsangebote und wiesen auch auf Hemmnisse hin. Ein wichtiges Thema war die Ermöglichung von Mobilität für ältere Menschen, damit überhaupt erst soziale Teilhabe und die Wahrnehmung von Gesundheitsangeboten ermöglicht werden. „In diesem Bereich wurde auf die positive Wirkung des 9-Euro-Tickets, aber auch die in einigen Verbandsgemeinden fahrenden Bürgerbusse hingewiesen. Mobilität soll auch durch Schaffung – einer zumindest barrierearmen – Infrastruktur im Wohnumfeld sowie durch Bewegungsangebote gefördert werden“, betonte Rita Hoffmann-Roth, Koordinatorin Gesundheitsförderung und Prävention für den Kreis Neuwied.

Weiterhin standen Themen wie „alternative Wohnformen für Ältere Menschen“, „bezahlbarer seniorengerechter Wohnraum“, und „generationenübergreifende, sinnstiftende Angebote im Wohnumfeld zum Erhalt sozialer Kontakte“ im Vordergrund. Gewünscht wurden ebenfalls Angebote zu Mittagstischen, bei denen neben gesunder Ernährung auch soziale Kontakte gefördert werden. Beides ist für ein gesundes aktives Altern essentiell.

Um Isolation zu vermeiden und psychische Gesundheit im höheren Lebensalter zu fördern, bedarf es nach Meinung vieler Netzwerkteilnehmenden „offener Treffs“, aber auch einer Öffnung der Altenheime zu ihrem Stadtteil hin, damit mehr Menschen vorhandene Angebote nutzen können. „Damit es nicht nur bei vielen guten Ideen zur Förderung von Gesundheit bleibt, steht als nächster Schritt eine Weiterarbeit an den verschiedenen Themen in kleineren Gruppen an, um die Ideen auch in zielgruppengerechte und passgenaue gesundheitsfördernde Projekte umzusetzen“, formulierte die Gesundheitskoordinatorin Rita Hoffmann-Roth, die nächsten Schritte.

 

Bildunterschrift:

32 Vertreter von Senioren- und Migrationsbeiräten, Beratungs- und Bildungseinrichtungen, Sportvereinen, Krankenkassen und Verwaltungen hatte Landrat Achim Hallerbach (rechts) nach Linkenbach zum ersten Netzwerktreffen „Gesundheit“ eingeladen.