In einer Pressemitteilung vom Freitag, den 17.11.2023, wirft Verdi der koveb vor, gegen den bestehenden Tarifvertrag zu verstoßen. Hierzu nehmen wir wie folgt Stellung:
„Die koveb hat den Tarif korrekt und nach intensiver juristischer Prüfung umgesetzt. Es ist daher nicht nachvollziehbar, wieso Verdi eine andere Einschätzung der Tarifauslegung hat“, stellt koveb-Geschäftsführer Hansjörg Kunz klar.
Richtig ist: Die koveb hat eine im Manteltarif für Angestellte vorgesehene Anrechnung der Jahressonderzahlung mit einer bestehenden übertariflichen Treueprämie vorgenommen. Als kommunales Unternehmen muss die koveb solche Anrechnungsoptionen sorgsam prüfen. Im Fall der erwähnten Jahressonderzahlungen lag die mögliche Anrechnung sogar bei 100 Prozent. „Zum Wohl unserer Beschäftigten haben wir aber alles dafür getan, die Anrechnung so gering wie möglich zu halten, daher haben wir nur 25 Prozent angerechnet – gleichwohl müssen wir die schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen beachten, insbesondere die unzureichende ÖPNV-Finanzierung“, so Kunz weiter.
Das Prozedere ist im Übrigen nicht neu – auch im vergangenen Jahr ist die koveb so vorgegangen, was von Verdi in keiner Weise kritisiert wurde. Das lässt den Schluss zu, dass die Veröffentlichung von Verdi zum jetzigen Zeitpunkt mit den in Kürze anstehenden Tarifverhandlungen in Zusammenhang steht. Denn der Lohn- und Gehaltstarif des privaten Verkehrsgewerbes in Rheinland-Pfalz, um den es hier geht, wurde fristgerecht zum 31.12.2023 gekündigt. Ein erster Verhandlungstermin für einen neuen Vertrag zwischen VAV und Verdi ist für den 18.12.2023 geplant.
Was unterm Strich zählt: Die diesjährige Auszahlung – bestehend aus der übertariflichen Treueprämie sowie der leicht gekürzten tariflichen Jahressonderzahlung – liegt weit über der Jahressonderzahlung alleine, die im auslaufenden VAV-Tarif vorgesehen ist.
Verdi lässt zudem außen vor, dass die koveb ihren Beschäftigten zahlreiche weitere übertarifliche Leistungen gewährt. Neben einer täglichen Antrittsprämie und jährlichen Treueprämie zählen Jobticket, Jobrad und Altersvorsorge dazu. Besonders ist hervorzuheben, dass die koveb 2022 eine exklusiv für Verdi-Mitglieder vereinbarte Inflationsausgleichsprämie gerechterweise an alle Beschäftigten ausgezahlt hat. Zu guter Letzt hat die koveb die für 2022 neu vereinbarten Jahressonderzahlungen bereits ausgezahlt, obwohl diese zum damaligen Zeitpunkt noch nicht rechtssicher fällig waren.
„Die Leistungen der koveb für die Beschäftigten sowie die übertariflichen Zuwendungen und Konditionen zeigen deutlich: Die koveb ist ein attraktiver Arbeitgeber mit zahlreichen Sozialbausteinen. Wir haben das Wohl der Beschäftigten im Blick!“, ergänzt koveb-Geschäftsführer Lars Hörnig.