Endlich zurück auf der Koblenzer Theaterbühne im Großen Haus: Mozarts Meisterwerk mit seinen weltberühmten Melodien und Arien ist ab Samstag, den 25. September 2021 in neuer Inszenierung von Mascha Pörzgen und unter der Musikalischen Leitung von Mino Marani zu erleben.

Nicht umsonst ist „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart die meistgespielte Oper Deutschlands – kaum eine andere hat generationenübergreifend so viel Wiedererkennungswert und begeistert das Publikum immer wieder aufs Neue. Eine Besonderheit der Koblenzer Inszenierung: Es ist Pamina, die zwischen Albtraum und Wachzustand wandelt, zwischen jener Welt, die geprägt ist von althergebrachten Machtstrukturen und Konflikten der Elterngeneration, und einer mit neuer Ordnung und Erkenntnis.

Pamina schläft und findet sich im Albtraum in Gefangenschaft des Hohepriesters Sarastro wieder; in gespenstischer Landschaft und bedroht von bösartigen Gestalten wie Ratten, Anzugträgern, einer riesigen Schlange, die den Prinzen Tamino verfolgt, der jedoch von ihrer Mutter gerettet und zu Sarastro geschickt wird, um sie zu befreien. In den Momenten, in denen Pamina wacht, erkennt sie, dass sowohl die Königin der Nacht als auch Sarastro vor allem ihre eigenen Interessen verfolgen und sie selbst und Tamino nur Figuren in diesem Machtspiel sind. Als solche müssen sie Prüfungen bestehen, um sich zu beweisen. Letztlich entscheiden sich die beiden, sich selbst darum zu kümmern, dass ihnen die Welt, in der sie leben, nicht im schlechtesten aller möglichen Zustände übergeben wird.

Traum und Wachzustand fließen ineinander, sind nicht immer klar zu trennen – genau wie Tag und Nacht oder Gut und Böse. Diese Symbolik verkörpern darüber hinaus nicht nur Sarastro und die Königin der Nacht, sie wird auch im Bühnen- und Kostümbild aufgegriffen, das düster anmutet, wenn das Albtraumhafte die Szenerie durchwirkt, aber auch bunt und exotisch daherkommt.

„Die Zauberflöte” ist Mozarts letzte Oper und im Frühjahr und Sommer 1791 entstanden – zwei Jahre nach der Französischen Revolution. Diese gesellschaftspolitische Zeit des Aufruhrs und Umbruchs spiegelt sich sowohl in der Oper selbst als auch in der Inszenierung von Mascha Pörzgen wider: In Tradition des Wiener Vorstadttheaters vereint das Stück märchenhafte Figuren wie Königin, Prinz, Prinzessin oder hier Papageno und Pagagena als lustige Vogel-Mensch-Wesen und zugleich nehmen alle Figuren konkrete, reale Züge an, wenn sie um ihren Platz in einem System kämpfen, das sich im Umbruch befindet, beziehungsweise für eine Veränderung und Neuausrichtung desselbigen. Und obendrein oder vielleicht ganz logischerweise ist „Die Zauberflöte“ auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, eigener Ansichten; über das Reflektieren der bestehenden Ordnung und die Gestaltung eines emanzipierten Wertesystems – eine Geschichte, die die Frage aufwirft: Wie möchte ich leben?

Die Premiere ist am Samstag, den 25. September um 19:30 Uhr. Die nächsten Vorstellungstermine: 03.|10. Oktober 2021, 12.|23. November 2021, weitere im Dezember 2021 sowie im Januar 2022. Karten sind an der Theaterkasse im Forum Confluentes oder online auf www.ticket-regional.de erhältlich.