Ferhat Cato (Engers) ist seit 20 Jahren Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bendorf. 2001 wurde er als Nachfolger des Arbeiterdenkmals und seines Vorbildes, Willi Böhm, gewählt.

Eine der ersten Gratulanten war damals die Altbundestagspräsidentin Annemarie Renger, die beim DGB in Bendorf den Neujahrsempfang als Rednerin besuchte. Der Jubilar trat am 1. Lehrtag 1977 in einem Glas- und Keramikbetrieb im Westerwald in die Gewerkschaft ein: „Das war so“, sagt er heute, „wie Kinder in religiösen Familien getauft oder beschnitten werden, so gehörte es in einer roten Familie einfach dazu, wenn man abhängig beschäftigt ist, auch in der Gewerkschaft zu sein.“ Er sagt: „Jetzt mache ich das so viele Jahre und bin selbst langsam dabei alt geworden, aber innerlich brenne ich nach wie vor für die gleichen Ziele wie mit 16 Jahren: “Freiheit. Gleichheit. Brüderlichkeit.“

Heute ist Cato in vielerlei Hinsicht am Mittelrhein bekannt, u.a. weil er mehr als 30 Jahre SPD-Ortsvereinsvorsitzender ist und ein großer Schalke Fan. Für ihn gehören die drei Dinge, die aus der Arbeiterbewegung stammen, zusammen: Gewerkschaft. SPD. Und Schalke.

In Bendorf ist er Vertrauensleutesprecher seiner Gewerkschaft ver.di und ehrenamtlich am Arbeitsgericht und Sozialgericht Koblenz, sowie am Finanzgericht als ehrenamtlicher Richter tätig. Seit 2017 ist er auch Vorsitzender des Schriftstellerbandes Rheinland-Pfalz. In wenigen Tagen wird seine „Rudi Gutendorf Biographie“ erscheinen und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Manche bezeichnen Ferhat Cato als einen der exponiertesten Traditionalisten in der alten Arbeiterbewegung deutschlandweit. Und er empfindet das, was manche als Kritik über ihn sagen, sogar als Lob: „Ich war und wollte nie was anderes sein, als die Schutzmacht der kleinen Leute zu organisieren und als Gewerkschafter für diese eintreten.“ Auch wenn er in absehbarer Zeit in Rente gehen kann, sagt der Jubilar: „Als Gewerkschafter und Sozialist geht man nie in Ruhestand. Gewerkschafter bleibe ich bis zum letzten Atemzug.“