Lahnstein. Nach der Auflösung des MGV 1863 Oberlahnstein im vergangenen Jahr wurde der schriftliche Nachlass mitsamt errungenen Preisen und Urkunden, Fotografien und der Vereinsnadel dem Stadtarchiv Lahnstein übergeben. Auch die Vereinsfahne, die seit sechs Jahrzehnten den Verein zu frohen und traurigen Anlässen die Sänger begleitete, befindet sich seitdem im Archiv.

Woran aber keiner mehr dachte, war deren Vorgängerfahne. Sie war bereits 1960 so stark zerschlissen, dass der Neukauf preiswerter war als eine Restaurierung. Beim Sperrmüllräumen eines Speichers in der Hochstraße haben Stefani und Horst Unkelbach sie nun zwischen Karnevalskostümen wiederentdeckt.

Auf der farblich in rot und weiß gehaltenen Seite befindet sich eine Darstellung des Oberlahnsteiner Stadtwappens mit dem Kurmainzer Rad und eine Stickerei der Jahreszahlen 1863 und 1894, zudem ist der Vereinsame mit den Wappen vom Herzogtum Nassau und dem Königreich Preußen zu sehen. Auf der Rückseite ist ein großer Schwan abgebildet, sowie der Spruch „In Freud und Leid, in Fried und Streit, ein Lied ist gut Geleit!“.

Nachdem die beiden Finder die Fahne ins Lahnsteiner Stadtarchiv überbrachten, konnte Stadtarchivar Bernd Geil anhand der archivierten Protokollbände nachweisen, dass die Fahne 1893 bestellt wurde. Auch diese Fahne wird nun gut verpackt gegen Motten und Feuchtigkeit beim Vereinsnachlass aufbewahrt.

Eine noch ältere Fahne, die bereits ein Jahr nach der Gründung angeschafft wurde und auf ganz alten Aufnahmen mit der „Germania“ zu sehen ist, wird die Zeit nicht überlebt haben. Sie ist auf alten Gruppenfotos des Vereins zu sehen. Der Verein wurde nämlich als MGV Germania 1863 gegründet und hatte sich später umbenannt.

Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert und Stadtarchivar Geil dankten den Findern und freuen sich über die Ergänzung des Vereinsnachlasses.

 

Bildunterzeilen

Bild 1: Die Fahne von 1894, Vorderseite, mit ihren „Rettern“ Stefanie und Horst Unkelbach. (Foto: Stadtverwaltung Lahnstein)

Quelle: Stadtverwaltung Lahnstein