Energiewende: Landrat Achim Hallerbach und Klimaschutzmanagerin Janine Sieben rufen neues Projekt „von Bürgern für Bürger“ ins Leben

Kreis Neuwied. Die Energiewende ist wichtiger denn je. Zusätzlich befeuert durch die aktuelle Gaskrise ist auch das Interesse der Menschen extrem groß. Für „Otto Normalbürger“ ist dabei in der Regel Photovoltaik das Mittel der Wahl. Doch bis man die Module erst einmal zu Hause auf dem Dach hat, ist einiges zu beachten. Auch wenn es um Solarthermie oder Stromspeicher geht, gibt es in der Regel keine einfachen Lösungen von der Stange. Glücklich, wenn man dann „wen kennt, der wen kennt“, der das ganze Procedere schon einmal hinter sich gebracht hat. Doch die meisten Menschen haben keinen solchen Berater im Bekanntenkreis. Deshalb rufen Landrat Achim Hallerbach und Janine Sieben als Klimaschutzmanagerin des Kreises Neuwied jetzt die „Solar-Botschafter“-Kampagne ins Leben. Motto: „Von Bürgern für Bürger. Die Erfahrung ist der beste Lehrer.“

„Es geht darum, dass wir Menschen finden, die schon eine Anlage haben, und anderen Tipps geben wollen“, sagt Sieben. „Wer den ganzen Prozess erfolgreich hinter sich gebracht hat, darf ja auch zu Recht stolz darauf sein und erzählt vielleicht gern ein wenig davon“, erklärt sie ihre Intention. Das Ziel ist dabei ein ganz unbürokratischer Austausch vor Ort. „Es soll nachbarschaftlich sein. Das etwas andere Gespräch über den Gartenzaun“, beschreibt sie. Nicht vorgesehen ist, dass die Solarbotschafter für größere Gebiete zuständig sind. „Nur fürs eigene Dorf“, baut sie Befürchtungen vor zu großer Nachfrage vor. Es wird kein Fulltime-Job.

Wichtig auch: Es sollen keine Verkaufsveranstaltungen werden. Die Solarbotschafter sollen ganz unverbindlich und unbeeinflusst informieren und völlig unabhängig von einzelnen Anbietern sein. „Sie dürfen auch schimpfen und darauf hinweisen, welche Rechnung so vielleicht nicht aufgeht“, sagt Sieben.

Landrat Achim Hallerbach zeigt sich von der Idee äußerst angetan. „Machen Sie mit und werden Solarbotschafter. So bringen wir die Energiewende im Landkreis voran“, appelliert er. Froh zeigt er sich, mit Frank Roeder im eigenen Haus auch schon einen Mitarbeiter gefunden zu haben, der bereit ist, in seinem Wohnort Rheinbrohl als Solarbotschafter voranzugehen. Weitere werden jetzt gesucht.