Bendorf. Johannes Trümpler, ehemaliger Kathedralorganist an der Dresdener Hofkirche, wird anstelle von Johanna Bergmann die „Bendorfer Marktmusik zum Abendläuten“ am Freitag, 6. Mai, um 19 Uhr im katholischen Teil der Bendorfer Medarduskirche gestalten. Im Mittelpunkt des geografisch ausgerichteten Jahresprogramms steht das kleine Städtchen Ohrdruf in Thüringen, wo Johann Sebastian Bach mit neun Jahren als Vollwaise bei seinem älteren Bruder Christoph unterkommt. Dieser wirkt als Organist in Ohrdruf und ist als Schüler Johann Pachelbels stets darauf bedacht, die musikalische Begabung seines jüngeren Bruders zu pflegen. Die Begegnung mit Vorbilden der Zeit regt Johann Sebastian zu eigenen Kompositionsversuchen an.

Die vermutlich erste Orgelkomposition Bachs, eine Fantasie in C-Dur, wird auf dem Programm dieser Marktmusik stehen oder eben Kompositionen von Pachelbel und Böhm. Zu letzterem bricht der junge Bach zu Fuß nach Lüneburg auf, um dort als 16-Jähriger den gymnasialen Abschluss anzustreben. Der ausführende Organist Johannes Trümpler studierte an der Musikhochschule Köln. Konzertreisen führten ihn u.a. nach Amerika, Venezuela, Frankreich oder Norwegen. Bevor er von 2025-2021 Domorganist der Dresdener Hofkirche war, wirkte er viele Jahre als Abteiorganist in Maria Laach.  Die Begegnung mit dem jungen Bach rundet Johannes Trümpler mit Kompositionen von Pachelbel, Böhm und einem umfassenden Orgelwerk des Franzosen Hakim ab. In der Fantasie „Bach’orama“ zitiert der Komponist und Organist Hakim 26 bekannte Bachthemen, sozusagen ein musikalischer Rückblick, dessen Wurzeln in Ohrdruf zu finden sind.

Ulrike Normann-Bühler stellt einen kleinen Ausschnitt aus Bach Nekrolog vor und moderiert die Marktmusik.

Foto: Johannes Trümpler ist bei der Bendorfer Marktmusik auf den Spuren des jungen Bach unterwegs.